**Die größte menschliche Not ist nicht ein Luxus, sondern Überleben und Anerkennung**
Psychologen sagen, dass die größte menschliche Not nicht ein Luxus ist, sondern das Überleben und die Anerkennung. Wenn es diese nicht gibt, bleiben wir in einem Zustand der Verzweiflung, der unsere Beziehungen, unseren Gesundheitszustand und unser Leben prägt.
**Die Suche nach Anerkennung ist ein Grundbedürfnis**
Seit dem Moment, in dem wir auf die Welt kommen, suchen wir nach Anerkennung, nach Berührung, nach Lächeln. Dies ist kein Komfort, sondern ein Grundbedürfnis, um zu überleben. Die Art, wie andere uns sehen, uns akzeptieren und auf unsere Bedürfnisse reagieren, bestimmt unseren Gesundheitszustand, unsere Beziehungen und unser Lebensweg.
**Die wichtigsten Dinge, die uns prägen, sind oft unsichtbar**
Die wichtigsten Dinge, die uns prägen, sind oft nicht die großen Ereignisse, sondern die kleinen, wiederholten Momente, in denen wir uns unsichtbar und unerwünscht fühlen. Wenn unsere Schmerzen von unseren Liebsten nicht erkannt werden, lernen wir, sie zu verbergen und zu unterdrücken, und dies wird zu einem Teil unseres inneren Lebens.
**Die stillen Wunden der Alltäglichkeit**
Es sind nicht nur die großen Traumata, die uns verändern. Auch die kleinen, wiederholten Momente, in denen wir uns unsichtbar und unerwünscht fühlen, hinterlassen tiefe Spuren. Wenn unsere Schmerzen von unseren Liebsten nicht erkannt werden, lernen wir, sie zu verbergen und zu unterdrücken, und dies wird zu einem Teil unseres inneren Lebens.
**Wo alles beginnt: die ersten Bindungen**
Die Theorie der emotionalen Bindung, entwickelt von John Bowlby, sagt, dass das Baby nicht nur Nahrung und körperliche Sicherheit benötigt, sondern auch emotionale Bindung. Das Weinen ist nicht nur ein Reflex, sondern eine Aufforderung: “Ich bin hier. Ich bin kalt. Ich bin hungrig. Ich brauche dich.”
**Wenn diese Signale erwidert werden, entsteht die sichere Bindung**
Wenn diese Signale erwidert werden, entsteht die sichere Bindung, der Grundstein für das Vertrauen in andere, die Widerstandsfähigkeit gegen Stress und die emotionale Stabilität. Kinder, die mit mehreren unterstützenden Figuren (Eltern, Großeltern, Erzieher) aufwachsen, zeigen weniger Probleme im Verhalten, entwickeln die Sprache schneller und bilden gesunde Beziehungen.
**Warum wir uns wiederholte Modelle als Erwachsene zu eigen machen**
Unser Gehirn speichert Erfahrungen und bildet mentale Modelle, die sich wiederholen. Wenn das Kind oft angenommen und getröstet wird, wird das nachfolgende Modell: “Wenn ich Schwierigkeiten habe, wird jemand mich sehen und mir helfen.” Wenn der Akzeptanz jedoch fehlt oder unvorhersehbar ist, wird das Modell: “Meine Schmerzen werden niemandem auffallen.”
**Kann Therapie uns wieder die Sicherheit geben, dass wir existieren?**
Viele Menschen sehen Therapie als “Problembehandlung”. Doch aus der Perspektive der Bindungstheorie hat sie eine tiefergehende Funktion. Die Schmerzen entstehen nicht nur aus den Ereignissen des Lebens, sondern auch aus dem Glauben, dass niemand unsere Schmerzen erkennen oder uns in schwierigen Zeiten beistehen wird.
**Durch die präsente und empathische Therapeutin entsteht ein neues Vertrauensmodell**
Durch die präsente und empathische Therapeutin entsteht ein neues Vertrauensmodell: dass die Schmerzen erkannt und angenommen werden können. Dies rückt die Sicherheit wieder in den Vordergrund und öffnet die Möglichkeit zum Heilen.
**Was ist also “das Wasser”?**
“Das Wasser” ist die emotionale Klima, in dem wir wachsen – das Netzwerk von Annahme oder Abweisung. Es bestimmt, wie unsicher oder sicher wir uns fühlen, wenn das Leben schwierig wird, wie bereit wir sind, Hilfe zu suchen und ob wir glauben, dass jemand uns sehen und unterstützen wird.
**Unsere emotionale Lebenswelt wird nicht nur von großen Traumata geprägt, sondern auch von kleinen, wiederholten Schmerzen**
Unsere emotionale Lebenswelt wird nicht nur von großen Traumata geprägt, sondern auch von kleinen, wiederholten Schmerzen, die wir uns selbst einreden. Therapie kann diese nicht auslöschen, sondern uns lehren, sie zu erkennen und zu akzeptieren, als Zeichen für das “Wasser”, in dem wir schwimmen.