**Warum diese Beschwerde nicht immer mit der Außentemperatur zusammenhängt**
Viele Menschen erleben kalte Hände nur, wenn die Temperaturen sinken, aber bei einigen ist diese Beschwerde das ganze Jahr über anhaltend. Tatsächlich zeigen Studien, dass bis zu 10-15% der Bevölkerung (insbesondere Frauen und junge Erwachsene) fast immer kalte Hände haben. Die Ursache ist nicht immer die kalte Außenwelt: oft ist sie mit dem Blutkreislauf, dem Nervensystem, dem Ernährungszustand oder der emotionalen Verfassung verbunden.
In den meisten Fällen ist es ein harmloser Zustand, aber manchmal kann er auf verborgene Gesundheitsprobleme hinweisen, die ernst genommen werden müssen.
**Hier sind 5 der häufigsten Gründe, warum Hände immer kalt sind, auch wenn das Wetter warm ist**
**1. Mangelhafter Blutkreislauf**
Eine der Hauptursachen ist der periphere Blutkreislauf. Dies kann genetisch bedingt sein, aber oft ist es mit Zuständen wie Diabetes und Adipositas verbunden, die die kleinen Blutgefäße und die peripheren Nerven schädigen. Bei einigen Menschen geht die kalte Handhand in Hand mit dem Raynaud-Syndrom (Spasmen der Fingerarterien durch Kälte oder Stress): die Finger werden zunächst weich, dann blau und schließlich rot, mit Schmerzen oder Taubheit. Der Körper kann auch den Blutkreislauf aus den Händen oder Füßen ablenken, um die lebenswichtigen Organe (Leber, Nieren, Herz) besser zu versorgen. Wenn die Beschwerde anhaltend ist, sollte man den Blutdruck, den Blutzuckerspiegel und die Lipide kontrollieren und einen medizinischen Check-up durchführen.
**2. Stress kann Hände kalt machen**
Stress und Angst aktivieren die “Kampf-oder-Flucht”-Reaktion: Katecholamine werden freigesetzt, die die peripheren Gefäße verengen und die Blutfluss in die Finger und Hände einschränken. Dies zeigt sich als Kälte, manchmal auch als kalte Schweißausbrüche. Die Stressbewältigung (tiefe Atmung, regelmäßige körperliche Aktivität, guter Schlaf) kann die Episoden reduzieren.
**3. Rauchen und Alkohol sind weitere Ursachen**
Nikotin verengt die Gefäße, schädigt die Endothelzellen und erhöht das Risiko für Raynaud-Syndrom und periphere Arterienkrankheit, wodurch die Hände kalt werden. Alkohol, obwohl er die Gefäße anfangs erweitert, erhöht mit chronischer Einnahme die Gefahr für periphere Neuropathie und verschlechtert die Kälteempfindung.
**4. Hoher Cholesterinspiegel**
Ein hoher LDL-Wert fördert die Atherosklerose: die Platten verengen die Arterien und verringern den Blutfluss in den Gliedmaßen. Mit der Zeit erhöht sich das kardiovaskuläre Risiko und kann zu kalten Händen, Taubheit oder Krämpfen in den Händen und Füßen führen (insbesondere bei körperlicher Aktivität). Periodische Kontrolle des Lipidprofils, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und gegebenenfalls Statin-Therapie sind bewährte Maßnahmen.
**5. Mangel an Vitaminen**
Ein Mangel an Vitamin B12 (insbesondere bei Veganern, älteren Menschen oder bei Störungen der Nährstoffaufnahme) kann zu einer anämischen Megaloblastik und einer Neuropathie führen, die sich in Kälte, Taubheit und “Taumel” der Hände und Füße äußern. Auch Folsäure und insbesondere Eisenmangel (nicht Vitamin, sondern essentiell für die Hämoglobinbildung) verringern den Sauerstofftransport und verschlechtern die Kälteempfindung. Grundlegende Analysen wie Blutbild, Ferritin, B12/Folsäure helfen bei der Klärung und Therapie.
**Rat:** Wenn Sie außer Kälte auch eine Verfärbung der Finger, Schmerzen, offene Wunden, Schwäche, Verwirrung, Palpitationsgefühle oder verschlechternde Symptome erleben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen – ein umfassender Check-up ist erforderlich.