Der ehemalige US-Vizepräsident Dan Quayle hat erklärt, dass er nicht verstehe, warum der derzeitige US-Präsident keinen Druck auf den russischen Präsidenten Vladimir Putin ausübt, den er als “keinen Wunsch” hat, den Krieg in der Ukraine zu beenden.
Quayle, der derzeit die globale Investitionsfirma Cerberus leitet, kritisiert offen die Haltung von Präsident Trump gegenüber dem Krieg in der Ukraine, wie CNBC berichtet.
” Ich verstehe nicht die Affinität von Trump zu Putin. Wenn man ein ‘Verhandlungsmacher’ ist, muss man ein Druckmittel haben. Welches Druckmittel verwendet Trump gegenüber Putin? Keines. Keines überhaupt”, sagte Quayle und fügte hinzu, dass Putin nicht den Wunsch habe, den Krieg zu beenden, sondern die Ukraine zu zerschlagen.
“Wir kommen nicht dem Ende näher”, sagte Quayle und fügte hinzu, dass Putin nicht aufhören werde, solange er nicht “die Ukraine vollständig zerstört” habe. Obwohl er denkt, dass Putin nicht erreicht habe, was er wollte, ist er überzeugt, dass Putin erfolgreich war, Trump zu manipulieren, “Putin und seine KGB-Leute wissen sehr gut, wo Trumps Schwächen liegen und wie man ihn behandeln muss”.
Quayle meint, dass Trumps Bereitschaft, ohne Bedingungen mit Putin zu verhandeln, direkt gegen die Interessen der amerikanischen Verbündeten in Europa verstoße.
Trump hatte am Wochenende in seinem sozialen Netzwerk Truth Social erklärt, dass er hoffe, dass die Verhandlungen mit den ukrainischen und russischen Führern “produktiv” seien und zu einem Waffenstillstand führen würden, aber bislang gibt es keine konkreten Fortschritte.
Quayle denkt, dass Trump Putin dazu bringen könnte, Verhandlungen einzuleiten, wenn er die russischen Gelder in Schweizer Banken blockieren und sie an die Ukraine überweisen würde, die Ukraine mit zusätzlichen Waffen ausrüsten und zweite Sanktionen gegen Russland verhängen würde.
Quayle meint, dass Trump ein politisches Opfer bezahlen würde, wenn er die Ukraine Putin überlässt.
“Er sagt, das sei ‘Biden’s Krieg’, aber er ist jetzt Präsident. Wenn er die Ukraine fallen lässt, werden die Folgen ernst sein”, sagte Quayle.
“Und wenn wir über den Risiko der dritten Weltkrieg sprechen, ist das größte Risiko, dass wir Russland die Ukraine lassen, dann Polen, dann den Balkan. Dann wird die Welt ernsthaft über einen Weltkrieg sprechen”, schloss Quayle.
