In den Vereinigten Staaten besitzt der Präsident keine gesetzliche Befugnis, offiziell Krieg gegen einen anderen Staat zu erklären. Diese Kompetenz liegt allein beim Kongress, der durch eine gemeinsame Entscheidung des Repräsentantenhauses und des Senats handelt.
Dennoch erkennt das amerikanische Gesetz den Präsidenten als Oberbefehlshaber der Streitkräfte an, was ihm einen gewissen Spielraum für militärische Maßnahmen ohne formelle Kriegserklärung gibt.
Das ist in der Vergangenheit bereits mehrfach vorgekommen. So beispielsweise im Jahr 2017, als Präsident Donald Trump Angriffe gegen das Regime von Bashar al-Assad in Syrien anordnete, ohne vorher das Zustimmung des Kongresses zu erbitten. Er begründete diesen Schritt mit der Notwendigkeit der nationalen und humanitären Sicherheit, eine Praxis, die auch von seinen Vorgängern gefolgt wurde.
Im Lichte der jüngsten Entwicklungen und der Verschärfung der Spannungen mit dem Iran haben einige amerikanische Gesetzgeber aus beiden Parteien versucht, die Kompetenzen des Präsidenten zu begrenzen, militärische Maßnahmen ohne Zustimmung des Kongresses zu unternehmen. Sie haben einen Antrag auf die Streitkräfte vorgelegt, der die Kontrolle des Kongresses über Kriegsentscheidungen wiederherstellen soll.
Dennoch haben diese Maßnahmen eher symbolischen als rechtlichen Charakter, da ihre Umsetzung Zeit in Anspruch nimmt und die direkte Eingriffe des Präsidenten in Notfällen nicht verhindert.