Tausende von Bürgern aus der Stadt Pristina forderten am heutigen Tag von der Kommune bessere Behandlung für die Straßenhunde. Die Menschen versammelten sich auf dem Skanderbeg-Platz und zogen zum alten Rathaus, wo sie Banner mit den Slogans “Hunde sind Leben, nicht ein Problem”, “Gerechtigkeit für Hunde”, “Stoppt Misshandlung”, “Wir haben genug, schaut uns an” und “Nora, Sie haben rechtliche Verantwortung für die Wohlfahrt der Hunde” aufhängten.
Die Direktorin der Stiftung für Tierrechte, Elza Ramadani, betonte, dass das Ziel der Proteste die Forderung nach Rechenschaftspflicht der Institutionen bei der Verwaltung öffentlicher Mittel und der Behandlung der Straßenhunde ist.
Ramadani kritisierte die Kommune Pristina für ihre mangelnde Transparenz und die Ausgrenzung der Bürger aus Entscheidungsprozessen: “Wir sind heute hier, um Rechenschaft zu fordern. Wir sind hier, weil öffentliche Mittel nicht ein Spiel sind und Straßenhunde nicht Zahlen sind, sondern Lebewesen, die Pflege und Schutz benötigen. Wir alle stimmen darin überein, dass Straßenhunde nicht auf der Straße bleiben sollten, da sie nicht nur für die Bürger, sondern auch selbst Opfer von Missbrauch und Vernachlässigung sind. Aber um eine echte Lösung zu finden, müssen wir Maßnahmen ergreifen, die sorgfältig geplant, nachhaltig und die Wurzel des Problems ansprechen, nicht nur die Symptome. Die Kommune Pristina handelt einseitig, indem sie Hunde außerhalb der gesetzlichen Standards hält, ohne Transparenz und ohne Bürgerbeteiligung. Das ist keine Lösung, sondern ein Vertiefen des Problems. Die Kommune konzentriert sich auf Symptome, nicht auf die Ursache des Problems.”
Ramadani stellte auch einige Forderungen an die zuständigen Behörden: “Wir werden nicht schweigen, wenn es um die Misswirtschaft und das Verstoß gegen das Gesetz geht. Wir fordern: Massensterilisation/Kastration, um den Straßenhundbestand deutlich zu reduzieren, Bewusstseinsbildung und Unterstützung für Familien, die Hunde halten, damit sie nicht verlassen und sterilisiert werden, Bewusstseinsbildung der Bürger, um die Angst zu reduzieren und sie in die Lösung des Problems einzubeziehen, Unterkünfte, die das Gesetz respektieren und die Wohlfahrt der Tiere berücksichtigen, Politiken, die auf Daten basieren und nicht auf Improvisation, Bürger- und Zivilgesellschaftsbeteiligung bei allen Entscheidungen, die sich auf ungeschützte Tiere in der Stadt und im Kosovo beziehen.”
Es ist zu beachten, dass die Kommune Pristina seit Ende 2023 50 Euro pro Monat für Bürger zahlt, die Straßenhunde adoptieren. Bürger können bis zu fünf Straßenhunde adoptieren. Strafen für Bürger, die Straßenhunde, die sie adoptiert haben, schlecht behandeln, betragen zwischen 1.000 und 3.000 Euro. Die Kommune Pristina hat bislang Millionen Euro für die Adoption von Straßenhunden ausgegeben.