Ein neuer Studienbericht in der Zeitschrift “Alzheimer’s & Dementia” hat ergeben, dass unverheiratete Menschen, einschließlich jener, die nie geheiratet haben, geschieden sind oder Witwer sind, ein 50-Prozent geringeres Risiko haben, Demenz zu entwickeln, verglichen mit ihren verheirateten Gleichaltrigen.
Der Studienbericht wurde in den USA durchgeführt und umfasst mehr als 24.000 Personen im Alter von 50 bis 104 Jahren, die über einen Zeitraum von 18 Jahren beobachtet wurden. Sie unterzogen sich regelmäßig neuropsychologischen Tests, um ihren kognitiven Zustand zu überprüfen. Bereits im ersten Test zeigten einige Personen leichte kognitive Defizite, aber bei den unverheirateten Personen änderte sich dies nur selten in eine vollständige Demenz.
Um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu bestätigen, analysierten die Forscher auch andere Faktoren, die das Demenzrisiko beeinflussen könnten, wie Alter, Geschlecht, Ethnie, Bildung, Rauchen und andere Aspekte des körperlichen und geistigen Wohlbefindens.
Laut den Forschern haben verheiratete Menschen tendenziell eine isoliertere soziale Existenz und eine strukturiertere Lebensweise, was sich negativ auf die Stimulation des Gehirns auswirken kann. Durch die Eingewöhnung in eine Routine “des Paares” wird das Gehirn weniger gestimuliert und leidet daher leichter unter dem kognitiven Verfall.
Obwohl Singles in der Regel mehr Freiheit haben, ist ein weiterer Faktor, der bei der Aufrechterhaltung der geistigen Aktivität hilft.
Trotzdem sind die Ergebnisse nicht endgültig. Frühere Studien haben gezeigt, dass die Ehe möglicherweise schützende Effekte hat, dank emotionaler Unterstützung und täglichen Interaktionen mit dem Partner.
Die Autoren schlagen vor, dass eine aktive soziale Existenz und eine weniger routinierte Lebensweise helfen können, das Gehirn vor dem kognitiven Verfall zu schützen.
