Die ersten Anzeichen von Rheuma sind Schmerzen, Steifheit und Enthärtung, insbesondere in den kleinen Gelenken der Hände und Fingern. Diese Symptome sind typische Vorzeichen für eine rheumatische Erkrankung.
Was verursacht Rheuma?
„Rheuma ist eine chronische entzündliche Erkrankung, die durch eine Störung des Immunsystems verursacht wird, bei der genetische Prädispositionen und einige Risikofaktoren wie Rauchen und Übergewicht eine Rolle spielen“, erklärt Professor Roberto Caporali, Reumatologe an der Universität Mailand.
„Die Krankheit entwickelt sich, wenn einige Zellen des Immunsystems die Synovialmembran angreifen, die die Gelenkinnenhöle umgibt, und entzündliche Substanzen (Zytokine) freisetzen. Dies führt zu einer Zunahme des Synovialflüssigkeitsvolumens und einer Verdickung der Membran, was zu Schmerzen, Steifheit und Enthärtung der Gelenke führt. Wenn die Erkrankung nicht ausreichend behandelt wird, kann der anhaltende Entzündungsprozess die Knochen und Gelenke unterhalb der Kniegelenke schädigen und auch andere Organe wie die Augen und die Lungen beeinträchtigen, was auch das kardiovaskuläre Risiko erhöht.“
Wie wird es behandelt?
„Ein frühzeitiger Diagnose ist sehr wichtig, um sofort eine angepasste Therapie zu beginnen“, sagt Caporali. „Nachdem die Therapie begonnen hat, müssen regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden. Wenn kein Remission (vorübergehende Beseitigung der Symptome) oder zumindest ein niedriger Aktivitätsgrad der Erkrankung erreicht wird, muss der Behandlungsplan geändert werden. Die neuen europäischen Leitlinien empfehlen die Anfangsbehandlung mit Methotrexat, und wenn dies nicht ausreichend ist, werden biologische Medikamente eingesetzt, die die Zytokine, die für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich sind, angreifen. In den letzten Jahren sind auch kleine Moleküle wie Jak-Inhibitoren sehr effektiv in der Kontrolle der Erkrankung hinzugekommen.“
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose basiert auf der Bewertung der Symptome, der betroffenen Gelenke und der Krankengeschichte des Patienten. Laboruntersuchungen wie Entzündungsparameter und Autoantikörper (Rheumafaktor und Antikörper gegen zitrullinierte Proteine) unterstützen die Diagnose und sind in etwa 70% der Fälle positiv. Diese Autoantikörper werden oft mit einer aggressiveren Form der Erkrankung in Verbindung gebracht.
„Eine Ultraschalluntersuchung der betroffenen Gelenke kann helfen, den Entzündungsprozess in der Synovialmembran zu bewerten, der eine wichtige Rolle bei der rheumatischen Erkrankung spielt. Aktuell werden Studien durchgeführt, die durch Biopsien dieser Membran versuchen, die Mechanismen der Erkrankung besser zu verstehen und Biomarker zu identifizieren, um die Behandlung zu personalisieren“, fährt Professor Caporali fort.