Sechs Kandidaten der AfD sind in den letzten Wochen vor den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands, gestorben. Die Polizei hat klar erklärt, dass es in diesen Fällen keine Zweifel gibt.
Nordrhein-Westfalen hat 18 Millionen Einwohner und es wird angenommen, dass etwa 20.000 Kandidaten um Sitze in den Kommunalwahlen am 14. September kämpfen werden. Da einige Kandidaten verstorben sind, müssen neue Wahlzettel gedruckt werden. Außerdem müssen diejenigen, die per Post abgestimmt haben, erneut abstimmen.
Trotzdem haben die Todesfälle auf den sozialen Medien Fragen aufgeworfen. Das Innenministerium des Landes betonte, dass auch Kandidaten anderer Parteien, einschließlich der Grünen und der Sozialdemokraten, gestorben sind.
Die AfD ist nach den Bundestagswahlen im Februar zur zweitstärksten Partei in Deutschland geworden und hat ihre Popularität von Ost nach West erweitert. Die deutsche Nachrichtenagentur für Nachrichtendienste hat die AfD im Mai als eine extreme rechte Organisation eingestuft, bevor sie diese Einstufung vorläufig zurückzog, nachdem ein Rechtsmittel eingereicht wurde, wie die BBC berichtet.
Die ersten Medienberichte hatten nahegelegt, dass vier Kandidaten der AfD gestorben seien, und später wurde auch von dem Tod zweier Ersatzkandidaten berichtet, was eine Welle von Konspirationstheorien in den sozialen Medien auslöste.
Die stellvertretende Vorsitzende der AfD, Alice Weidel, versuchte die Spekulationen nicht zu unterdrücken, sondern teilte die Erklärung des pensionierten Ökonomen Stefan Homburg, der sagte, dass der Todesfall “statistisch fast unmöglich” sei.
Doch der stellvertretende Vorsitzende der AfD in Nordrhein-Westfalen, Kay Gottschalk, erklärte, dass die “teilweise Informationen”, die er habe, nicht darauf hindeuten, dass die Todesfälle verdächtig seien. Er betonte, dass seine Partei wünsche, dass die Fälle “ohne sofort in die Konspirationstheorien zu geraten” untersucht würden.
Die Strategen der AfD hoffen auf einen guten Abschneiden in den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen, die als erste Prüfung des Wahlvolks seit der Regierungsbildung der neuen Bundesregierung gelten.
In den letzten Kommunalwahlen im Mai 2022 erhielt die AfD nur 5,4 Prozent in dem Land, das als “Herz der Industrie” Deutschlands gilt und viele Arbeitsplätze verloren hat. Doch in den Bundestagswahlen im Februar dieses Jahres erhielt die AfD 16,8 Prozent in Nordrhein-Westfalen, und Umfragen deuten darauf hin, dass sie auch in den Kommunalwahlen ähnliche Ergebnisse erzielen könnte.