Seit 2021 erlaubt die Schweiz 16-Jährigen, Motorräder mit 125cc zu fahren, ein Schritt, der dazu diente, die Regeln mit der Europäischen Union zu harmonisieren. Doch die sensible Zunahme von Unfällen, insbesondere schweren, hat die Behörden alarmiert und den Diskurs über die Erhöhung der Mindestalter für das Fahren wiederbelebt, wie SRF berichtet, übermittelt von albinfo.ch.
Die Bundesamt für Strassen (Astra) hat gemeldet, dass seit dem Gesetzeswechsel der Anzahl der schwer verletzten Jugendlichen um das Doppelte gestiegen ist. Bis 2020 waren durchschnittlich 66 Jugendliche pro Jahr schwer verletzt, während die Zahl nach 2021 deutlich gestiegen ist, insbesondere in den Kantonen Luzern, Obwalden, Aargau und Thurgau.
Experten betonen, dass die übermäßige Geschwindigkeit und der Fokus die Hauptursachen der Unfälle sind. Die meisten von ihnen ereignen sich außerhalb der städtischen Bereiche, wo die Risiken größer und die Intervention schwieriger sind, übermittelt von albinfo.ch.
Aktuell ist eine Lernberechtigung ausreichend, um einem 16-Jährigen ein Motorrad mit 125cc zu erlauben. Der praktische Kurs ist obligatorisch, kann jedoch bis zu vier Monate nach dem theoretischen Test abgeschlossen werden. Diese Zeit ohne praktische Ausbildung gilt als Risikofaktor.
Instruktor und Sicherheitsexperten fordern, dass der praktische Kurs vor dem Einstieg in den Verkehr abgeschlossen werden muss und fordern eine strengere Überwachung der Vorbereitung der jungen Fahrer. “In Theorie kann man nicht lernen, wie man einen Notbremsvorgang durchführt oder die Spur wechselt. Diese Dinge werden nur in der Praxis gelernt”, sagt ein Teilnehmer an einem Kurs in Baden.
Im Lichte der beunruhigenden Statistiken fordern die Gesellschaft der Fahrlehrer und die Beratungsstelle für Unfallverhütung die Rückkehr auf das Mindestalter von 18 Jahren. Auch Politiker aller Parteien rufen zum Rückbau des Gesetzes auf.
Inzwischen hat Astra eine Analyse der Inhalte und der Dauer der Grundausbildung gestartet und prüft neue Maßnahmen zur Verhinderung von Unfällen, einschließlich mehrerer Kontrollen und einer Bewusstseinskampagne für Jugendliche, übermittelt von albinfo.ch.