Der Plang des Kantons Schaffhausen, um die Mammografie-Screening-Programme aufzulegen, ist vorerst gestoppt worden. Laut dem kantonalen Arzt Christoph Anders liegt der Hauptgrund für diese Entscheidung in den geänderten Tarifstrukturen, die im kommenden Jahr in Kraft treten werden.
Was war geplant?
Im vergangenen Jahr hatten die Behörden beschlossen, dass Frauen über 50 Jahre alle zwei Jahre Mammografie-Untersuchungen durchführen sollten, um den Frühschaden an Brustkrebs zu verhindern. Das Programm sollte im vierten Quartal 2025 beginnen, wie die Website albinfo.ch berichtet.
Doch nun sind die Pläne gestoppt worden. Anders erklärt, dass mit dem neuen Tarifsystem die Krankenversicherungen nur noch 60 Prozent der Kosten decken werden, was es wirtschaftlich unmöglich macht, das Programm umzusetzen. Aktuell decken die Versicherungen etwa 170 Franken für eine Mammografie. Mit dem Rückgang der Deckungsumfangs droht dem Kanton eine jährliche Verlust von etwa 250.000 Franken für dieses Screening-Programm.
Die stellvertretende Vorsitzende der Liga gegen den Krebs im Kanton Schaffhausen, gleichzeitig Leiterin der Frauenklinik, Katrin Breitling, bezeichnet diese Entscheidung als “großen Rückschlag für die Krebsfrüherkennung”. Laut ihr sind die Versicherungen sich der Vorteile solcher Programme bewusst, während der langfristige Krebsbehandlung viel höhere Kosten entstehen als dem Finanzieren der vorbeugenden Untersuchungen.
Die Situation in anderen Kantonen
Luzern und Aargau setzen ihre Vorbereitungen für ihre Programme fort. Luzern plant den Start im Sommer 2026 und hat seinen Standpunkt noch nicht geändert.
Aargau räumt ein, dass der Tarifwechsel Herausforderungen mit sich bringen wird, aber er wird nicht auf den Start des Programms einwirken.
Glarus überprüft derzeit die Situation und hat auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, sich aus dem Programm zurückzuziehen, mit einer Entscheidung, die nach den Sommerferien erwartet wird.
Was kommt als nächstes?
Schaffhausen wird die Entwicklung auf Bundesebene weiter verfolgen und alternative Finanzierungsvarianten analysieren. Dennoch bleibt das langfristige Ziel des Kantons, ein Screening-Programm für die Früherkennung von Brustkrebs zu schaffen.