Ein Schweizer Portal, “Nau.ch”, hat ein interessantes Phänomen im europäischen Fußball aufgedeckt: Viele junge Fußballer mit albanischer Herkunft, die in der Schweiz aufgewachsen sind und in Schweizer Fußballakademien ausgebildet wurden, entscheiden sich dafür, Albanien oder Kosovo auf internationaler Ebene zu vertreten.
Ein jüngster Fall ist der des Torhüters Eman Kospo, der sich entschied, für Bosnien-Herzegowina zu spielen und die Möglichkeit, für die Schweiz zu spielen, auszuschlagen.
Laut der Analyse haben 14 Fußballer mit albanischer Herkunft, die durch den Schweizer Jugendfußballsystem gegangen sind, unterschiedliche Wege gewählt und Albanien oder Kosovo auf internationaler Ebene vertreten, obwohl sie die Möglichkeit hatten, für die Schweiz zu spielen.
Dazu gehören auch bekannte Namen, die sich im internationalen Fußball einen Namen gemacht haben. So entschied sich Nedim Bajrami 2021 dafür, die rote und blaue Trikot von Albanien zu tragen, nachdem er 51 Mal für die Schweizer Junioren gespielt hatte. Er schrieb Geschichte bei der Europameisterschaft 2024, indem er gegen Italien den schnellsten Tor in einem Europameisterschaftsturnier erzielte.
Auch Florent Hadërgjonaj, der bereits einmal für die Schweizer A-Nationalmannschaft spielte, entschied sich 2019 für Kosovo und hat seitdem 38 Mal für die “Dardanen” gespielt, wobei er ein Tor und vier Torvorlagen in den Qualifikationsspielen erzielte.
Eine interessante Figur ist Albert Bunjaku, der jetzige Trainer der kosovarischen U-19-Nationalmannschaft. Er spielte für die Schweiz, aber nachdem Kosovo 2016 in die UEFA aufgenommen wurde, spielte er auch für Kosovo.
Hier sind die Fußballer, die der Schweiz den Rücken kehrten:
Diejenigen, die sich für Kosovo entschieden:
* Bledian Krasniqi – 38 Mal für die Schweizer Junioren
* Toni Domgjoni – 25 Mal
* Benjamin Kololli – ohne Einsatz für die Schweiz
* Betim Fazliji – 2 Mal
* Mirlind Kryeziu – 23 Mal
* Florent Hadërgjonaj – 1 Mal für die Schweizer A-Nationalmannschaft
* Amir Shaipi – 18 Mal
Diejenigen, die sich für Albanien entschieden:
* Nedim Bajrami – 51 Mal für die Schweizer Junioren
* Amir Abrashi – 43 Mal
* Taulant Xhaka – 44 Mal
* Frederic Veseli – 57 Mal
* Shkëlzen Gashi – 46 Mal
* Berat Gjimshiti – 20 Mal
Die Gründe für diese Entscheidungen sind unterschiedlich und reichen von der hohen Konkurrenz in der Schweizer Nationalmannschaft bis hin zur Identitätsfindung und dem Wunsch, für das Heimatland zu spielen.
Dieser Trend hat in der Schweiz Diskussionen ausgelöst, während Albanien und Kosovo von der Erfahrung und Qualität der in der Schweiz ausgebildeten Talente profitieren.