Der Senat des Parlaments der Schweiz hat mehrere Vorschläge zur Stärkung der Asyl- und Einwanderungspolitik angenommen. Dazu gehören eine Initiative der GLP, die den effektiven Ausschluss und die Abschiebung von Personen mit wiederholten strafrechtlichen Vorstrafen in den Bereichen Asyl und Einwanderung beinhaltet.
Ein weiterer Antrag der GLP wurde angenommen, der den Bundesrat auffordert, eine Strategie für die Behandlung von minderjährigen Asylsuchenden mit krimineller Verhaltensweise zu erstellen. Beide Anträge der GLP wurden auch vom Bundesrat empfohlen. Der Bundesrat Beat Jans erklärte, dass diese Initiativen mit der allgemeinen Asylstrategie übereinstimmen, die von der Regierung und den Kantonen verabschiedet wurde. Diese Anträge gehen nun an den Nationalrat weiter, wie InfoBalkan.ch berichtet.
Anträge der SVP werden ohne viel Debattier
Der Senat hat auch zwei Anträge der SVP angenommen, die bereits im März angenommen wurden. Einer der Anträge beinhaltet die Beschränkung der Freizügigkeit von Personen, die sich in Asylverfahren befinden, sobald gegen sie strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet werden. Der andere Antrag beinhaltet die Ausnahme von Personen, die wegen Asylverfahren oder die Rücknahme ihrer Aufenthaltsgenehmigung verurteilt wurden.
Diese beiden Anträge wurden bereits an den Bundesrat weitergeleitet. Der Bundesrat Jans erwähnte, dass kürzlich entschieden wurde, eine Task-Force zur Bekämpfung von Kriminalität von Ausländern und Asylsuchenden mit strafrechtlichen Vorstrafen zu gründen, als Teil der neuen Asylstrategie.
Zweifel an Verfassungsmäßigkeit
In Bezug auf einen der Anträge der SVP äußerte Jans Bedenken hinsichtlich der Verfassungsmäßigkeit. Obwohl die Anträge vom Parlament angenommen wurden, hatte der Bundesrat sie zuvor wegen rechtlicher Gründe abgelehnt.
Im April erklärten die Bundesbehörden, dass ein Arbeitskreis die Notwendigkeit von rechtlichen Änderungen in Bezug auf die obligatorischen Abschiebungs- und Verbotssätze für wiederholte strafrechtliche Vorstrafen prüfen werde.
Stärkere Unterstützung für die Kantone
Außerdem wurde ein Antrag von Petra Gössi (FDP/SZ) angenommen, der die Gründung einer nationalen Task-Force für “Sicherheit in den Bereichen Asyl und Ausländer” in Zusammenarbeit mit den Kantonen beinhaltet. Gössi betonte, dass sie diesen Vorschlag bereits vor der Ankündigung der Bundesregierung zur Gründung der Task-Force vorgelegt hatte.
Ebenfalls wurde ein Antrag des FDP-Gruppen im Nationalrat angenommen, der die Bundesregierung auffordert, den Kantonen bei der Umsetzung von Abschiebungs- und Verbotssätzen zu helfen und ihnen mehr Unterstützung zu bieten, insbesondere jenen, die mit einer hohen Rückkehrquote konfrontiert sind.
Dieser Antrag wurde im März vom Nationalrat angenommen und geht nun an den Bundesrat, der ihn zuvor abgelehnt hatte.