Die Schweizer Armee könne nicht gegen jeden möglichen Angriff verteidigen, sagte Martin Pfister, Verteidigungsminister.
Während seiner Besuche in Genf am 18. September 2025 anlässlich der Jubiläen in drei von der Schweiz unterstützten Sicherheitsinstituten erklärte er dem Fernsehsender RTS, dass die Armee weiterhin ein Entwicklungsprojekt sei: Die Armee sei in der Lage, die Schweiz zu verteidigen, aber nicht gegen alle möglichen Bedrohungen, sagte er, wie albinfo.ch berichtet.
Als Beispiel nannte er die russischen Drohnenangriffe in der polnischen Luft. Die Schweiz besitze keine Waffen gegen Drohnen, um solche Angriffe abzuwehren, und auch Raketen mit langem Wirkungsbereich seien nicht erforderlich. Diese Systeme seien bestellt, aber noch nicht geliefert. Pfister betonte, dass ein abgesicherter Luftverteidigungssystem unerlässlich sei.
Pfister diskutierte auch den Kauf der militärischen Flugzeuge F-35 durch die Schweiz. Der Preis für die Flugzeuge ist umstritten. Die Wähler hatten einen Budgetplan von 6 Milliarden CHF genehmigt, aber die Kosten könnten auf 7 Milliarden CHF oder mehr ansteigen. Der Verteidigungsminister betonte, dass ein weiteres Referendum nicht erforderlich sei – der Gesetzgeber sei befugt, Entscheidungen über den Kauf zu treffen –, aber er räumte ein, dass politischer Druck die Angelegenheit wieder aufwerfen könnte.
Über die Flugzeuge hinaus muss die Armee mit anderen Herausforderungen kämpfen: unpassende Drohnen für kalte Wetterbedingungen und anhaltende Probleme bei der Führung in der RUAG, der staatlichen Waffenfirma. Pfister räumte die Probleme ein, aber versprach, das Vertrauen wiederherzustellen. Wir brauchen das Vertrauen der Politiker und des Volkes, sagte er. Der Wiederaufbau sei eine Voraussetzung für alle zukünftigen militärischen Beschaffungen.