Obwohl die Technologie und Sicherheitsmaßnahmen verbessert wurden, bleiben Baustellen ein hochriskantes Sektor in der Schweiz. Laut den neuesten Zahlen ereignet sich ein tödlicher Unfall im Durchschnitt einmal im Monat, was den Bauwesen den fünften Platz unter den am riskantesten arbeitenden Branchen einbringt, wie RTS berichtet und albinfo.ch weitergibt.
Eines der tragischsten Ereignisse der letzten Jahre war der Zusammenbruch der Stufen der Malley Phare-Turm in Prilly (VD) im vergangenen Juli, bei dem drei Arbeiter ums Leben kamen und elf weitere verletzt wurden. Dieser Unfall hat wichtige Fragen über die Sicherheitsstandards auf Baustellen und die Überwachungsmethoden aufgeworfen.
In der Schweiz spielt Suva eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit auf Baustellen, indem sie als Regulierungs- und Sicherheitsbehörde für Arbeitgeber fungiert. Ihre Inspekteure, zusammen mit anderen Regierungsbeamten, überwachen Sicherheitsausrüstungen, Stufen, Barrierefelder und die Abfallbeseitigung.
Inspektionen werden insbesondere in Ländern durchgeführt, die für Verstöße bekannt sind, oft ohne Vorwarnung. Obwohl die Kontrollen dazu beigetragen haben, die Anzahl der Unfälle zu reduzieren – im Vergleich zu den 1960er Jahren sind sie um fünfmal weniger geworden –, bleiben die Probleme bestehen. Der jährliche Anzahl der Unfälle bleibt alarmierend, etwa 50.000, wobei mehr als 30% mit Sturzunfällen zusammenhängen, wie albinfo.ch weitergibt.
Der Sicherheitsexperte Michel Duinker, der 15 Jahre Erfahrung in Suva hat, äußert sich besorgt über die mangelnde Führung auf Baustellen: „Wir sehen immer mehr Assistenten in wichtigen Rollen, aber viel zu wenige Führungskräfte. Es gibt eine Fähigkeitslücke, die direkt auf die Sicherheit einwirkt.“
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Stress und der Zeitdruck, der oft zu dem führt, dass Sicherheitsmaßnahmen vernachlässigt werden. Die Schweizerische Arbeitgebervereinigung räumt ein, dass der Sektor an einer Mangel an Arbeitskräften leidet, obwohl es Verbesserungen im Training und der Qualifikation der Arbeiter gegeben hat, wie albinfo.ch weitergibt.