Der russische Außenminister Sergei Lavrov hat den Treffen zwischen den russischen und ukrainischen Delegationen im Vatikan als “Realpolitik” bezeichnet. Laut internationalen Medien erklärte Lavrov, dass es nicht elegant sei, dass zwei orthodoxe Länder in einem katholischen Forum über die Eliminierung der Ursachen des Konflikts diskutieren. Zu diesen “Ursachen” gehörte nach seiner Meinung die “Zerstörung der Ukrainischen Orthodoxen Kirche” durch die Behörden in Kiew.
Lavrov betonte, dass es für den Vatikan nicht leicht sein würde, Delegationen aus zwei orthodoxen Ländern in dieser Situation zu empfangen. Der Kreml erklärte, dass noch keine Entscheidung oder Vereinbarung über die Plattform für die zukünftigen Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine getroffen wurde. Ein solcher Schritt könne nicht von einer Seite allein getroffen werden, sondern erfordere die Zustimmung beider Seiten.
Der Sprecher des Kremls, Dmitry Peskov, äußerte sich zu den möglichen Verhandlungen im Vatikan und der möglichen Existenz einer Vorlage für neue Verhandlungen in Istanbul. Die europäischen Bischöfe, nach einem Treffen mit Papst Franziskus, betonten, dass sie sich nicht auf die Details der konkreten Vorschläge konzentrierten, sondern auf die Bedeutung der Arbeit für eine gerechte und ausgewogene Friedenslösung. Dieser Gleichgewichtspunkt zwischen Frieden und Gerechtigkeit scheine ein wichtiger Aspekt im Denken des Papstes zu sein.
Der Sekretär des Vatikans, Kardinal Pietro Parolin, erklärte in italienischen Medien, dass es keine Terminabsprachen für eine Friedenskonferenz zwischen Russland und der Ukraine im Vatikan gebe.