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Rexhep Rama – ein Leben der Hingabe, im Dienst der Menschen

Ein erfolgreicher Lebensweg hat immer eine innere Motivation, die den Menschen voranbringt. Für Rexhep Rama war diese Motivation immer die Liebe zu den Menschen und die Überzeugung, dass das Gute immer zurückkehrt, wenn es getan wird. Von einem Jungen, der sich als Arzt in Kosovo wünschte, bis zum Leiter eines privaten Spitex in der Schweiz, ist seine Geschichte ein Beweis dafür, dass Professionalität und Humanität zusammenkommen können, wenn Familie und Liebe dabei sind.

Ein Gespräch mit Rexhep Rama: “Gut tun und das Gute wird kommen”

Albinfo.ch: Dein Lebensweg in der Pflege war lang und voller Herausforderungen. Wie begann diese Geschichte?

Rexhep Rama: Als Kind träumte ich davon, Arzt in Kosovo zu werden. Es war ein Beruf, den ich als Symbol der Güte und des Humanismus sah, weil er Schmerzen linderte und Hoffnung brachte. Ich wählte die Fachrichtung Pflege in Pristina, einen schwierigen und exklusiven Studiengang, der nur für die besten Studenten offen war. Es war ein Entscheid, der mein Leben bestimmt hat. Aber die politische Situation in Kosovo ermöglichte es mir nicht, diesen Weg bis zum Ende zu gehen, wie viele andere auch nicht. Heute, wenn ich zurückblicke, sehe ich, dass es eine Gabe von Gott war, dass ich diesen Beruf in der Schweiz ausüben kann, mit Ehre und Leidenschaft. Es ist ein Beruf, der nicht nur Arbeit ist, sondern ein heiliger Auftrag.

Albinfo.ch: Was erinnert dich an deine Anfänge in der Schweiz?

Rexhep Rama: Ich kam 1991 nach der Schweiz. Ich war erst 18 Jahre alt, als ich Kosovo verließ. Mein Vater arbeitete hier als Maurer, meine Mutter als Näherin. Der Anfang war hart: ich musste eine neue Sprache lernen, mich in eine andere Kultur einfügen und gleichzeitig die Wunden meines Heimatlandes verarbeiten. Aber diese Erfahrung hat mich gestärkt und mir etwas Wertvolles gegeben: die Fähigkeit, die Welt aus zwei Perspektiven zu sehen, zwischen zwei Kulturen zu stehen und gleichzeitig Botschafter der guten Werte meines Volkes zu sein.

Albinfo.ch: Wie entwickelte sich deine berufliche Karriere?

Rexhep Rama: Zunächst arbeitete ich in einem Altersheim in Schwellbrunn, wo ich die Grundlagen der Langzeitpflege lernte. 1999 kam ich in eine moderne Residenz für Senioren in Lindenhügel in Teufen. Mehr als 20 Jahre lang war dieser Einrichtung meine Schule des Lebens. Sie bot mir große Erfahrungen, Möglichkeiten zum weiteren Lernen und vor allem den täglichen Kontakt mit Menschen, die mehr Hilfe benötigten. 2004 wurde ich als Fachmann für Praktikanten ausgebildet und nahm an der Entwicklung eines Ausbildungsprogramms und der Anwendung des Berufs in der Praxis teil. Es war eine der schönsten Erfahrungen: ich sah junge Studenten, darunter viele Albaner, sich selbstbewusst, gebildet und erfahren werden. 12 Jahre lang war ich auch für die Studenten und Praktikanten verantwortlich. Ich half nicht nur bei der Pflege der Patienten, sondern auch bei der Bildung eines neuen Berufsstandes.

Als ich mit den Jahren aufstieg, übernahm ich Führungspositionen, zunächst als Stellvertreter und später als Leiter dieser Einrichtung. Da erkannte ich, dass Führung nicht nur ein Titel ist, sondern ein Dienst. Führung ist Verantwortung, Kommunikation und die Fähigkeit, andere zu motivieren und zu inspirieren.

Albinfo.ch: In einem Moment entschiedst du dich, aus der Sicherheit eines Instituts auszutreten und etwas Neues zu wagen. Wie kam die Idee zu AresCare?

Rexhep Rama: Ich sah oft Patienten, die nicht die richtige Pflege und Behandlung in ihren Häusern oder in der richtigen Zeit bekamen oder sogar aus ihren Häusern vertrieben wurden. Ich fand es ungerecht. Ich wusste, dass die beste Pflege die ist, die am Ort des Bedürftigen stattfindet – in seinem eigenen Haus. Deshalb entschied ich mich im Januar 2020, AresCare – ein privates Spitex – zu gründen. Aber ich tat dies nicht allein. Meine Frau Sevdije Rama war meine stärkste Stütze. Sie war bei mir, wenn ich moralische Unterstützung, Mut und Rat benötigte. Heute ist sie auch die Leiterin des Pflegedienstes in AresCare und ein unverzichtbarer Teil unseres Erfolgs. Unsere Tochter Erinda unterstützt auch bei den administrativen Aufgaben. Anfangs arbeiteten wir nur wir drei mit Hingabe und Vertrauen. Heute hat AresCare 13 qualifizierte Mitarbeiter und einen Ruf, der mich stolz macht. Aber ich muss sagen, dass ich diesen Erfolg ohne Sevdije nicht erreicht hätte – sie ist der Grundstein unseres Lebenswegs. Wir sollten auch die positiven Reflexionen der Patienten, die AresCare pflegt, nicht vergessen.

Albinfo.ch: Welche Rolle spielt Humanität in all dem, was du tust?

Rexhep Rama: Humanität ist das Zentrum von allem. Ich lebe mit der Motivation: “Gut tun und das Gute wird kommen.” Für mich sind die Patienten nicht nur Zahlen oder medizinische Fälle – sie sind Menschen mit einem großen Schatz an Geschichte, Schmerzen und Würde, die respektiert werden müssen. Ich habe schwierige Fälle erlebt, bei denen Patienten als verloren galten. Ein besonders herausragender Fall war ein Patient mit acht nekrotischen Wunden, den viele Ärzte aufgegeben hatten. Ich gab nicht auf. Mit Geduld, Wissen und Vertrauen gelang es mir, die Wunden zu heilen. Momente wie diese erinnern mich daran, dass die Pflege von Kranken nicht nur Wissenschaft ist, sondern auch die Kunst der Weisheit der Seele und der Hand.

Albinfo.ch: Deine Arbeit ist anstrengend. Wie findest du den Balance zwischen Arbeit und Privatleben?

Rexhep Rama: Anfangs fand ich den Balance durch Sport – ich trainierte mit den Junior-Teams des FC Teufen, in denen auch meine Söhne spielten. Heute finde ich den Balance in der Natur. Ich liebe Spaziergänge in den Alpen und hier in der Nähe des Alpstein, besonders die Wanderung bis zum Seealpsee. Ich danke Gott und der Natur, dass ich mich erneuern und neue Energie für meine Arbeit finden kann. Aber ich muss sagen, dass ich viel von diesem Balance auch Sevdije verdanke – sie hält unsere Familie zusammen und erinnert mich immer daran, dass das Leben nicht nur Arbeit ist, sondern auch Liebe für

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