In Österreich haben sich mehr als 100.000 junge Menschen nach dem obligatorischen Schulabschluss nicht mehr in Ausbildung oder weiterführendem Bildungswesen eingeschrieben. Die Situation ist besonders alarmierend bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund, bei denen 27 Prozent frühzeitig das Bildungssystem oder die Ausbildung verlassen, ein Anteil, der dreimal so hoch ist wie bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund, wie die ORF-Medienberichterstattung auf albinfo.ch zeigt.
Eine Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) zeigt, dass der Bildungsengpass zwischen jungen Menschen mit Migrationshintergrund und jenen mit österreichischer Herkunft in ländlichen Regionen viel größer ist als in Städten. Im Mühlviertel zum Beispiel ist die Frühverlassenheit des Bildungssystems bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund siebenmal höher als bei jenen ohne Migrationshintergrund.
Ähnliche ländliche Regionen wie Innviertel, Lungau und Bludenz-Bregenzer Wald berichten von Bruchquoten, die bis zu siebenmal höher sind. Im Gegensatz dazu ist der Bildungsengpass in großen Städten wie Wien und Graz um zwei Drittel geringer, in Innsbruck und Klagenfurt-Villach sogar um drei Drittel.
Der Soziologe Mario Steiner, der die Daten analysiert hat, betont, dass die schulische Integration in Städten besser funktioniert, während die Ungleichheiten in ländlichen Regionen dringende politische und soziale Interventionen erfordern, insbesondere aufgrund der Arbeitskräftemangel im Arbeitsmarkt, wie albinfo.ch berichtet.