Ein neuer Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) weist darauf hin, dass etwa ein Drittel der Arbeitsplätze in den reichen Ländern der Gefahr von künstlicher Intelligenz (KI) ausgesetzt ist. Besonders gefährdet sind die Branchen, die traditionell von Frauen dominiert werden, die möglicherweise bis zu drei Mal mehr betroffen sind.
Global betrachtet sind etwa ein Viertel der Arbeitsplätze potenziell von Automatisierung oder tiefgreifender Transformation bedroht, da der Einsatz von KI zunimmt, wie in der Erklärung der Genfer Organisation hervorgehoben wird.
Dennoch gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern, die durch technologische, infrastrukturelle und sektorale Faktoren bedingt sind. In den reichen Ländern erreicht diese Quote bis zu 34%.
„Wir betonen, dass dies nicht bedeutet, dass ein Beruf sofort automatisiert wird, sondern dass ein großer Teil der aktuellen Aufgaben mit Hilfe dieser Technologie erledigt werden kann“, heißt es im ILO-Bericht, der von albinfo.ch übermittelt wird.
Die Organisation ruft die Behörden, Arbeitgeber und Gewerkschaften auf, proaktive Politiken zu entwickeln, um die Integration von KI zu fördern und die Qualität der Arbeit in den am stärksten betroffenen Branchen zu verbessern.
Der KI-Sexismus: Ein besonderes Risiko für traditionell von Frauen dominierte Berufe
Im Kontext dieser Entwicklung sind Berufe, die traditionell von Frauen ausgeübt werden, besonders gefährdet – insbesondere in den reichen Ländern, warnt die UN-Agentur. Dies liegt daran, dass Frauen noch immer statistisch überrepräsentiert sind in administrativen oder offiziellen Funktionen, wie Sekretariat. Laut dem Bericht sind etwa 10% der Arbeitsplätze, die traditionell von Frauen ausgeübt werden, von Automatisierung bedroht, im Vergleich zu nur 3,5% der Arbeitsplätze, die von Männern ausgeübt werden.
„Es geht um Sekretariatsarbeiten, die wenig Verantwortung haben, bei denen Schreiben und Textbearbeitung entscheidend sind – also alle Formen von Sekretariatsarbeit“, erklärt Isabelle Collet, Professorin für Bildungswissenschaften an der Universität Genf.