**Ein Gespräch mit Korab Rashiti – Kantonalrat in Bern, Schweiz**
**Interviewer: Dashnim Hebibi, Bern**
“Die albanische Gemeinde in der Schweiz muss zunächst von der politischen Instrumentalisierung befreit werden, sowohl in der Schweiz als auch in den Regierungen von Kosovo und Albanien. Zweitens sehe ich einen konkreten Potenzial in der interstaatlichen Zusammenarbeit, um eine Heimat für ältere albanische Menschen zu schaffen, die zurückkehren möchten, um in Kosovo zu leben”, sagte Rashiti in einem anderen Teil des Gesprächs.
In einer Zeit, in der der Beitrag der albanischen Diaspora in der Schweiz immer wichtiger wird, wird der Stimmen der Vertreter der Gemeinde in den schweizerischen Institutionen immer lauter. Ein solcher Vertreter ist Korab Rashiti, Kantonalrat in Bern, der Hauptstadt der Schweiz, und eine der vielversprechendsten Figuren der schweizerischen Politik mit albanischer Herkunft. Mit einer klaren ideologischen Haltung, einem reifen Diskurs und einem unerschütterlichen Engagement für die Gemeinde bringt Rashiti eine neue Perspektive in die öffentlichen Debatten und bietet eine tiefe Analyse der Herausforderungen und des Potenzials der albanischen Diaspora.
In dieser exklusiven Interview spricht er offen über seine Erfahrungen in der Politik, den Beitrag der albanischen Gemeinde in der Schweiz, der Notwendigkeit einer ordentlichen Organisation und den Herausforderungen, die durch die politische Instrumentalisierung der Diaspora entstehen.
**Sie sind Kantonalrat in der Hauptstadt der Schweiz, Bern. Wie wurden Sie von Ihrer Partei und den anderen Abgeordneten aufgenommen?**
Meine Ernennung als Kantonalrat in Bern unter den Reihen der SVP (UDC) wurde von der Öffentlichkeit mit Begeisterung aufgenommen, insbesondere von der albanischen Gemeinde. Innerhalb meiner Partei und bei den anderen rechten Parteien wurde ich jedoch sehr gut aufgenommen. Es gab eine natürliche Sympathie für meine Positionen als Vertreter der klassischen liberalen Linie.
**Wie sehen Sie die albanische Gemeinde in der Schweiz? Gibt es eine positive Wahrnehmung von der Schweizer Bevölkerung?**
Die albanische Gemeinde in der Schweiz hat nicht nur erfolgreich in die schweizerische Gesellschaft integriert, sondern in einigen Fällen sogar die Stufe der Assimilation erreicht. Bei den Führern der SVP wird die albanische Gemeinde als Arbeitnehmer, Unternehmer und Konservative wahrgenommen, insbesondere in Fragen der Familie. Allgemein ist das Bild der Gemeinde sehr positiv, mit Ausnahme einiger individueller Fälle, die mit sozialen Missbrauch oder extremem religiösem Fanatismus in Verbindung gebracht werden.
**Welche Themen behandeln Sie als Abgeordneter, die mit der albanischen Gemeinde in der Schweiz zusammenhängen?**
Nein, nicht direkt. Leider ist die albanische Gemeinde noch nicht in der Lage, ihre politische Vertretung durch Organisationen zu institutionalisieren, die Abgeordnete in die kantonalen oder bundesparlamentarischen Institutionen entsenden. In diesem Aspekt hat die Diaspora noch eine lange Wege vor sich. Als Teil meiner Initiative habe ich einen Projekt vorgeschlagen, um eine Gedenktag für die Opfer totalitärer und genozidaler Regime zu erklären, einschließlich der albanischen Opfer in Albanien oder Kosovo.
**Wie sehen Sie die Zukunft der albanischen Diaspora in der Schweiz? Gibt es eine Chance, dass wir einen albanischen Abgeordneten in den Nationalrat der Schweiz haben werden?**
Zurzeit denke ich, dass es unwahrscheinlich ist, dass wir einen albanischen Abgeordneten in den Nationalrat der Schweiz haben werden. Dies liegt daran, dass die Diaspora noch nicht die Notwendigkeit einer politischen Vertretung in diesem Niveau sieht. Ich möchte betonen, dass die Diaspora nicht als Opfer von politischen Interessen behandelt werden sollte, die nicht mit ihren Bedürfnissen übereinstimmen.
**Sie sind sehr engagiert und arbeiten mit Maturität. Was denkt Sie, dass der albanischen Gemeinde in der Schweiz fehlt, und wie können die Regierungen von Kosovo und Albanien ihnen besser helfen?**
Die albanische Gemeinde in der Schweiz muss zunächst von der politischen Instrumentalisierung befreit werden, sowohl in der Schweiz als auch in den Regierungen von Kosovo und Albanien. Zweitens sehe ich ein konkretes Potenzial in der interstaatlichen Zusammenarbeit, um eine Heimat für ältere albanische Menschen zu schaffen, die zurückkehren möchten, um in Kosovo zu leben. Dieser Modell wäre ein “Win-Win”: Die Schweiz würde ihre Ausgaben für die Pflege der älteren Menschen einsparen, während Kosovo Arbeitsplätze und Entwicklung im Gesundheits- und Sozialsektor gewinnen würde.
**Wie sehen Sie die neue Generation der albanischen Diaspora in der Schweiz? Gibt es ein großes Potenzial für eine aktive Einbindung?**
Aktuell sehe ich kein großes politisches Potenzial bei der Diaspora, aufgrund der Mangel an ideologischer Vielfalt und politischer Inhalte. Dennoch werden immer 1-2 Personen hervorstechen. Es ist wichtig, dass die Jugendlichen nicht nur als “Diversität” in die Politik aufgenommen werden, sondern als Individuen, die Themen setzen und den öffentlichen Diskurs beeinflussen.
**Denken Sie, dass die albanische Diaspora in der Schweiz mehr in die schweizerische Politik einbezogen werden sollte?**
Der politische Einbezug hat nur Sinn, wenn Menschen klare Ideen und intellektuelle Fähigkeiten haben, um die öffentlichen Debatten zu formen. Wenn die Jugendlichen die Struktur der schweizerischen Politik nicht verstehen und keine neuen Ideen haben, werden sie keinen realen Einfluss haben.
**Sie sind Mitglied einer Partei mit rechtsgerichteter Ausrichtung. Wo sehen Sie die albanische Diaspora in der Schweiz – näher an der rechten oder linken politischen Seite?**
Als Liberaler in der Schweiz kann ich sagen, dass die albanische Gemeinde in ihren Werten konservativ und liberal ist. Allerdings, aufgrund der kontinuierlichen Propaganda über 20 Jahre, wählen viele Albaner Parteien der Linken, indem sie sich selbst in einer unklaren Weise entgegenarbeiten. Dies ist eine “politische Disforie”, die mit offenen und ehrlichen Debatten behandelt werden muss.
**Wie behandeln Sie die jungen Albaner, die sich für Ihre Partei interessieren?**
Die SVP behandelt alle gleich. Es gibt mehr albanische Mitglieder in dieser Partei als man denkt. Wenn Albaner politische Kenntnisse haben und liberale-konservative Werte teilen, ist die SVP eine sehr effektive politische Plattform.
**Haben Sie eine Idee, wie viele Albaner Mitglieder in dieser Partei sind?**
Ich habe keine genauen Zahlen, aber in den deutschen-sprechenden Städten sind normalerweise 3-4 Prozent der Parteimitglieder albanischer Herkunft.
**Was würden Sie von den schweizerischen Institutionen verlangen, um mehr für die albanische Diaspora zu tun?**
Die schweizerischen Institutionen sollten die Diaspora nicht als eine “besondere” oder “opferische” Kategorie behandeln. Die Albaner in der Schweiz sind Bürger mit allen Rechten und Pflichten und fordern echte Gleichheit, nicht paternalistische Behandlung oder Diskurse über Integration.
**Warum glauben Sie, dass noch kein Museum der Diaspora in Kosovo gegründet wurde, trotz vieler Forderungen?**
Die Gründung eines Museums der Diaspora wäre eine der wichtigsten Ideen, die ich in diesem Kontext gehört habe. Es wäre moralisch, historisch und ethisch unverantwortlich, wenn ein solches Projekt nicht Priorität bei der zukünftigen Regierung von Kosovo hätte. Die Diaspora hat nicht nur zum Aufbau der Republik Kosovo beigetragen, sondern ist auch heute ihre stärkste Säule.
**Haben Sie Kontakte mit Abgeordneten oder Parteiführern in Kosovo?**
Ich habe keine offiziellen Kontakte mit Parteien oder Politikern in Kosovo, aber ich habe regelmäßige informelle Kontakte mit Individuen aus einem breiten politischen Spektrum, mit denen ich Ideen und Empfehlungen teile.
**Denken Sie, dass die albanische Diaspora politisiert ist oder von den politischen Entwicklungen in der Heimat beeinflusst wird?**
Ja, die Diaspora ist instrumentalisiert und dies