aaa
Home / Uncategorized / Kann die Schweiz ihre Landwirtschaft sicherstellen?

Kann die Schweiz ihre Landwirtschaft sicherstellen?

Der Schutz der heimischen Früchte, Gemüse, Milchprodukte und Käse ist in der Schweiz sehr umfassend – mit Zöllen, Subventionen und direkten Zahlungen an Bauern. Es ist schwierig, diese Schutzinstrumente in Frage zu stellen. Doch nun verhandelt die Schweiz mit den USA über Zölle – und die schützende Schweizer Landwirtschaft wird unter Kritik gestellt. Wie genau funktioniert der System der Zölle und Subventionen? Und wie steht die Schweiz international? Die Geschäftschefin von SRF, Isabel Pfaff, beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wie funktionieren die landwirtschaftlichen Zölle?

Zölle machen die Importe effektiv teurer und machen die heimischen Produkte attraktiver. Es gibt landwirtschaftliche Produkte, die in der Schweiz ohne Zoll importiert werden können, da sie nicht in der Schweiz angebaut werden oder in ausreichender Menge produziert werden, wie z.B. Zitronen, Feigen oder Papayas. Dann gibt es Früchte, die nicht angebaut werden, aber noch Zoll haben, wie z.B. Zitrusfrüchte. Die Idee ist, heimische Früchte gegen tropische Früchte zu bevorzugen. Früchte und Gemüse, die in der Schweiz in ausreichender Menge produziert werden, genießen saisonale Zollschutz. Das bedeutet, dass niedrige Zölle außerhalb der Erntezeit gelten und wenn der Erntezeit beginnt, werden die Zölle erhöht – abhängig von der Qualität der heimischen Lieferung.

Was sind die Quoten?

Eine Quote bedeutet, dass eine bestimmte Menge eines Produkts in das Land mit einer sehr niedrigen Zollquote importiert werden kann. Sobald dieser Importlimit erreicht ist, werden wieder höhere Zölle angewendet. Solche Quoten – einige davon sind variabel – erleichtern den Kontrollimport von bestimmten Produkten. Zum Beispiel möchten Schweizer Blumenbauern während der Blumenblütezeit ihre Produkte ohne Konkurrenz anbieten. Doch in der Herbstzeit können die schweizerischen Behörden die Zollquote für Blumen wieder erhöhen, um mehr spanische Blumen in das Land zu lassen, berichtet albinfo.ch.

Was sind die direkten Zahlungen?

Die direkten Zahlungen sind finanzielle Beiträge des Staates für die Einnahmen der Bauern. Sie sind eine Art Anreizsystem, das bestimmte Formen wirtschaftlichen Aktivitäten belohnt, schreibt thelocal. Bauern können sich für diese staatlichen Zahlungen bewerben, wenn sie bestimmte Dienstleistungen anbieten, wie z.B. in den Bereichen Biodiversität, Ressourcen-Effizienz oder Kulturlandschaftsmanagement.

Wie viel kosten diese Schutzinstrumente für die Landwirtschaft?

Im Jahr 2023 zahlte die Bundesregierung etwa 2,8 Milliarden CHF an direkten Zahlungen an landwirtschaftliche Unternehmen. Darüber hinaus bietet die Bundesregierung Subventionen für die Förderung der Produktion und des Verkaufs, wie z.B. Subventionen für die Milchproduktion, Subventionen für die Viehzucht und Subventionen für die Wolle der Schafe. Diese Subventionen betragen etwa 500 Millionen CHF pro Jahr. Zölle bringen auch Kosten mit sich: Sie erhöhen die Verbraucherpreise. Laut einer Bewertung des liberalen Instituts Avenir Suisse kostet die Landwirtschaftsschutzzoll der Schweiz fast 3 Milliarden CHF pro Jahr.

Wie steht die Schweiz international?

Nur wenige Länder unterstützen ihre Landwirtschaft so stark wie die Schweiz. Der “Wert der Unterstützung der Produzenten” der OECD für die Landwirtschaft in der Schweiz liegt bei etwa 50 Prozent; das bedeutet, dass für jeden Franken, den Bauern verdienen, etwa 0,50 Centime vom Staat kommen, sei es durch Subventionen wie direkte Zahlungen, sei es durch höhere Preise, die durch Zölle entstehen. Im Jahr 2023 platzierte dies die Schweiz an der Spitze der OECD-Rangliste.

Tagged:

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *