Der israelische Außenminister Gideon Saar hat am vergangenen Wochenende erklärt, dass Israel formell diplomatische Beziehungen mit seinen ehemaligen Feinden Syrien und Libanon aufbauen möchte. Allerdings sei der Status der Golanhöhen unverhandelbar.
Die israelischen Führer argumentieren, dass, da der Rival Iran durch den 12-tägigen Krieg dieses Monats geschwächt wurde, andere Länder der Region nun die Möglichkeit haben, diplomatische Beziehungen mit Israel aufzubauen.
Die Region ist seit fast zwei Jahren von einem Konflikt im Gazastreifen geprägt, bei dem Israel auch Luftangriffe und Bodenoperationen gegen den von Iran unterstützten Hezbollah in Libanen durchgeführt hat. Zudem hat Israel seit der Absetzung des ehemaligen syrischen Präsidenten Bashar al-Asad und seines iranischen Verbündeten eine stärkere Präsenz in Syrien aufgebaut.
Im Jahr 2020 wurden die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Marokko zu den ersten arabischen Staaten, die diplomatische Beziehungen mit Israel aufbauten. Die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Ländern war jedoch in der arabischen Welt nicht sehr populär.
“Wir sind daran interessiert, die Länder wie Syrien und Libanon, unsere Nachbarn, in den Kreis der Friedens- und Normalisierungsinitiativen einzubinden, während wir die lebenswichtigen Interessen und die Sicherheit Israels wahren”, sagte Saar bei einer Pressekonferenz in Jerusalem.
“Die Golanhöhen werden Teil des Staates Israel bleiben”, fügte er hinzu.
Israel annektierte die Golanhöhen 1981, nachdem es sie im Sechstagekrieg 1967 von Syrien erobert hatte. Während die internationale Gemeinschaft die Golanhöhen als besetztes syrisches Territorium ansieht, hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump während seines ersten Amtsjahres die Souveränität Israels über die Region anerkannt.
Nach dem Sturz Assads haben israelische Truppen ihre Präsenz in Syrien verstärkt. Ein hoher syrischer Beamter, der anonym blieb, sagte, dass Syrien die Golanhöhen niemals aufgeben werde, da sie Teil des syrischen Territoriums seien.
Er fügte auch hinzu, dass die Bemühungen um die Normalisierung der Beziehungen mit Israel Teil der Arabischen Initiative für Frieden von 2002 sein sollten und nicht eine eigene Richtung verfolgen sollten.
