Israels Sicherheitskräfte haben eine Gruppe von 12 internationalen Aktivisten der humanitären Organisation “Madleen” in internationalen Gewässern festgenommen und in israelische Haft genommen.
Die israelische Menschenrechtsorganisation Adalah und das Rechtszentrum Adalah haben die Inhaftierung der Freiwilligen der “Madleen” als “vollkommen illegal” bezeichnet. Sie fordern die sofortige Freilassung der Aktivisten und ihre Rückkehr in die Sicherheit oder auf das Schiff “Madleen”, um ihren humanitären Auftrag in Gaza oder in ihren Heimatländern fortzusetzen.
Das Schiff “Madleen” war am 6. Juni von der italienischen Stadt Katania aus in Richtung Gaza gestartet, um die israelische Seeblockade gegen die palästinensische Enklave zu durchbrechen. Die Blockade hat seit Oktober 2023 mindestens 55.000 Palästinenser das Leben gekostet.
Die israelischen Behörden haben bereits gestern vier Aktivisten der “Madleen” in ihre Heimatländer zurückgeschickt, darunter die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Acht Aktivisten bleiben jedoch in Haft.
Die Organisation Adalah hat angegeben, dass die acht Aktivisten wegen “unrechtmäßigen Eingangs” in Israel angeklagt wurden. “Sie haben weder nach Israel eingeladen noch hatten sie vor, in israelisches Gewässer einzulaufen”, sagte Adalah. “Ihre geplante Route war von Sizilien in internationale Gewässer und dann direkt in die international anerkannten Gewässer des Staates Palästina.”
Adalah hat die Aktivisten in Haft identifiziert: Şuayb Ordu aus der Türkei, Mark van Rennes aus den Niederlanden, Thiago Avila aus Brasilien, Yasemin Acar aus Deutschland, Rima Hassan, Pascal Maurieras, Yanis Mhamdi und Reva Viard aus Frankreich.
Adalah hat den israelischen Tribunal für die Überprüfung der Haft angeklagt, dass die Behörden “die Haftzeit willkürlich verlängern können, möglicherweise für einen Monat bis zum 8. Juli 2025, ohne weitere gerichtliche Überprüfung”. Adalah hat eine nachfolgende Überprüfung der Haft für die Aktivisten am 8. Juli angekündigt, “in offensichtlicher Verletzung des Völkerrechts”.
Israel hat seit März alle Grenzübergänge in Gaza für humanitäre Hilfe geschlossen. Die Hilfsorganisationen haben vor dem Risiko von Hunger unter den 2,4 Millionen Einwohnern Gazas gewarnt.
Im November letzten Jahres hat das Internationale Strafgerichtshof eine Haftbefehl gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant erlassen, sie wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Gaza anklagend.
