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Internationales Symposium in Basel: Kosovo beteiligt sich am globalen Dialog für eine integrierte Gesundheitsversorgung.

Kosovo war ein wichtiger Teil der internationalen Diskussionen über die Herausforderungen chronischer Krankheiten und innovative Ansätze für die Gesundheitsversorgung, im Rahmen des Symposiums “Integrated People-Centred Care” (Integrierte Personenzentrierte Pflege), das am 2. September in Basel, Schweiz, stattfand.

Das Ereignis, organisiert vom Schweizerischen Tropeninstitut für Gesundheit und öffentliche Gesundheit (Swiss TPH), brachte etwa 130 Experten aus der Schweiz, Europa und anderen Teilen der Welt zusammen: Wissenschaftler, Gesundheitsfachleute, Vertreter der öffentlichen Verwaltung und des privaten Sektors sowie Patientenorganisationen. Durch Vorträge, Plenarsitzungen und interaktive Workshops wurden Erfahrungen über neue Modelle der Gesundheitsversorgung geteilt, die den Patienten in den Mittelpunkt des Systems stellen.

Die chronischen Krankheiten wie Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, geistige Störungen, muskuloskelettale Erkrankungen oder genetische Bedingungen sind heute die Hauptursache für Behinderungen und Todesfälle in der Welt. Mit der Zunahme der Lebenserwartung der Bevölkerung und der Vertiefung der Gesundheitsungleichheiten stellen diese Krankheiten eine schwere Belastung für Gesellschaften und Wirtschaften dar.

“Die integrierte Personenzentrierte Pflege zielt darauf ab, eine umfassende und an die Bedürfnisse angepasste Zugang zu bieten, indem sie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren des Systems aufbaut. Dies ist der Weg, um eine gerechtere und effektivere Gesundheitsversorgung für alle zu sichern”, sagte Jana Gerold, Projektleiterin bei Swiss TPH und Mitglied des Organisationskomitees.

Die Teilnehmer teilten Erfahrungen von kantonalen Initiativen in der Schweiz bis hin zu innovativen Projekten in Ländern wie Brasilien, Kosovo, Moldawien, Tansania und der Ukraine. “Ein zentrales Problem ist die fehlende Datenbasis für patientenorientierte Pflege. Dennoch ist dieser Grundsatz entscheidend, um den Bedürfnissen und Werten der Menschen zu antworten und zum universellen Gesundheitsschutz beizutragen”, betonte João Breda von der Weltgesundheitsorganisation.

Die Kosovo-Präsentation erfolgte durch zwei von Swiss TPH in Partnerschaft mit dem Gesundheitsministerium und unterstützt durch die Schweizerische Entwicklungszusammenarbeit (SDC) durchgeführte Projekte: “Integrierte Gesundheitsdienste” (IHS) und “Qualität und Sicherheit in der Gesundheitsversorgung” (AQH).

Das IHS-Projekt präsentierte eine digitale Anwendung für die Selbstverwaltung des Diabetes, die Patienten und Familien praktische Mittel für den Gesundheitsmonitoring und effektiven Kommunikation mit Gesundheitsfachleuten bietet. Linda Baleta, Expertin für Advocacy und Kommunikation im IHS-Projekt, betonte: “Der Patient sollte nicht nur als Empfänger, sondern als Mitgestalter von Lösungen für Gesundheitsprobleme wahrgenommen werden. Dies stärkt den Einzelnen und macht das System verantwortlicher. Die Erfahrungen, die hier geteilt werden, werden in konkrete Schritte in Kosovo umgesetzt.”

Gleichzeitig präsentierte das AQH-Projekt die Ergebnisse des KosCO-Hochschulstudiums, das seit 2019 den Einfluss des Lebensstils auf die Gesundheit in 12 Gemeinden in Kosovo überwacht. Ariana Bytyqi-Katanolli, Mitglied des AQH-Teams, sagte: “Dieses Langzeitstudium ist das erste seiner Art in Kosovo und hat eine besondere Bedeutung für die Gesundheitspolitik. Die Daten helfen uns, die Risikofaktoren besser zu verstehen und politiken zu entwickeln, die auf Evidenz basieren.”

Einige Teilnehmer sahen den digitalen Fortschritt als wichtigen Faktor für die Verbesserung der Koordination und der Gesundheitsversorgung an, während andere Reformen in der Gesundheitspolitik forderten, um die institutionelle Isolation zu überwinden und klare klinische Leitlinien zu entwickeln. Erika Placella von der Schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit betonte: “Bei knappen Budgets müssen wir priorisieren und dort investieren, wo es am effektivsten und am kosteneffizientesten ist. Die Unterstützung von integrierten Gesundheitssystemen und der Stärkung der primären Gesundheitsversorgung ist entscheidend – aber wir müssen auch die breiteren Determinanten der Gesundheit ansprechen, wie Migration oder Ernährung.”

Ein wichtiger Aspekt des Symposiums war die Ausstellung “Objekte der Alltäglichkeit: Leben mit chronischen Krankheiten”, in der durch einfache Objekte wie Stilolapsen, Uhren oder Familienfotos die Geschichten aus Kosovo, Moldawien, der Schweiz und der Ukraine präsentiert wurden. Die Ausstellung, kuratiert von Linda Baleta, zeigte den menschlichen Aspekt der Gesundheitschallenges und bot eine künstlerische Perspektive auf die oft unsichtbaren Erfahrungen.

Ein wichtiger Ergebnis des Symposiums wird der Veröffentlichung eines Leitfadens (White Paper) sein, der die Empfehlungen und Erfahrungen der Teilnehmer zusammenfasst. Dieser Leitfaden soll als Quelle für Gesundheitspolitiker und Gesundheitsfachleute dienen, um Strategien zu entwickeln, die den Patienten in den Mittelpunkt der Gesundheitsversorgung stellen.

Die Teilnahme Kosovos an diesem internationalen Symposium nicht nur die Zusammenarbeit mit der Schweiz stärkt, sondern auch einen Dialog auf globaler Ebene für die Entwicklung eines integrierten, umfassenden und nachhaltigen Gesundheitssystems.

Weitere Informationen über das Symposiumprogramm finden Sie unter swisstph.ch – IPCC Symposium 2025.

Für Albinfo.ch, Luljeta Ademi.

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