In der Schweiz, einem der Länder mit den strengsten Umweltvorschriften weltweit, sind Klimaanlagen weitgehend unbekannt. Die meisten Privathäuser besitzen keine, und auch in Büros sind sie selten anzutreffen. Dies liegt an der milden Klimazone und den strengen Politiken zur Energieeffizienz und nachhaltigen Entwicklung.
In einigen Kantonen ist eine spezielle Genehmigung erforderlich, um eine Klimaanlage zu installieren, und oft auch ein ärztliches Attest. Zum Beispiel muss in Genf geprüft werden, ob die Anlage tatsächlich notwendig ist und ob sie die strengen Energiekennzahlen erfüllt.
Die Gebäude in der Schweiz sind so konzipiert, dass sie im Winter warm und im Sommer kühl bleiben, dank guter Isolation und dicker Wände. Viele Einwohner bevorzugen daher natürliche Kühlmethoden, wie z.B. die Abkühlung durch Lüften in der Nacht, das Schließen von Fensterläden am Tag, den Einsatz von Ventilatoren oder einfach nur das Verweilen in der Natur. Daher wird die Klimaanlage als überflüssiger Luxus und ein zu hohes Energieverbrauch angesehen.
Trotzdem gibt es keine vollständige Absage an Klimaanlagen. Sie finden sich in Krankenhäusern, Hotels und Einkaufszentren, insbesondere jetzt, da die Hitzewellen immer häufiger auftreten. Aber auch wenn sie gesetzlich zugelassen sind, bevorzugen viele Schweizer alternative Lösungen, um die Umwelt nicht zu schädigen und die hohen Energiekosten zu vermeiden.
So bleibt die Schweiz ein Vorbild dafür, dass Komfort ohne Schädigung der Natur erreicht werden kann, während die Klimaanlage eher ein Luxus als eine Notwendigkeit ist.