Mitarët, Transportarbeiter, Krankenhauspersonal, Apotheker und Beamte haben in Frankreich Streik angetreten, während Gewerkschaften selten Einigkeit demonstrieren, um Druck auf den neuen Premierminister Sébastien Lecornu auszuüben, um die Haushaltskürzungen zu überdenken und Maßnahmen zur Verbesserung der Löhne, Pensionen und öffentlichen Dienste zu ergreifen.
Etwa 800.000 Menschen erwarteten sich an den Demonstrationen in ganz Frankreich am Sonntag zu beteiligen, was zu einer der größten Streikdemonstrationen der letzten Jahre werden sollte. Schulen, Eisenbahn- und Flugverkehr wurden betroffen. Bis zu 80.000 Polizisten wurden in ganz Frankreich seit dem frühen Morgen postiert, wie The Guardian berichtet.
Bis 7 Uhr morgens waren einige Busstationen in Paris und im Norden Frankreichs blockiert, sowie Schulen in Ost-Paris und in Amiens in der Somme und Le Havre in der Normandie. Der Eisenbahnverkehr wurde in ganz Frankreich unterbrochen.
Insgesamt waren 250 Demonstrationen in ganz Frankreich geplant, während die Gewerkschaften die Demonstrationen leiteten.
Es wird erwartet, dass dies die größte Demonstration seit 2023 wird, als eine große Zahl von Menschen auf die Straße ging, um gegen die von Emmanuel Macron vorgeschlagenen Änderungen des französischen Rentenalters von 64 auf 65 Jahre zu protestieren, ohne dass es zuvor einen Parlamentsbeschluss gab.
Die Demonstrationen finden in einer Zeit der politischen Krise in Frankreich statt, nachdem Macron seine engste Vertrauensperson Lecornu als neuen Premierminister ernannt hatte, nachdem zwei Vorgänger, François Bayrou und Michel Barnier, wegen heftiger Meinungsverschiedenheiten über den Haushalt aus dem Parlament gestürzt worden waren.
Lecornu, der mit sehr niedrigen Popularitätswerten für einen neuen Premierminister beginnt, hatte als Verteidigungsminister in zwei vorherigen gestürzten Regierungen gedient und versucht, die oppositionellen Parteien zu überzeugen, dass er etwas Neues bringt, trotz seines Versprechens einer “tieferen Trennung” von der vorherigen Politik.
