Europa steht vor einer heißen Welle, die Rekordtemperaturen erreicht, mit Höchstwerten von bis zu 46 Grad Celsius im spanischen Huelva-Region, was die nationalen Rekorde für den Juni durchbricht. Italien, Griechenland, Portugal und das westliche Balkan erleben ähnliche Hitzewellen, große Brände und Opfer unter der Zivilbevölkerung.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine ernsthafte Warnung ausgesprochen und dringende Maßnahmen gefordert, um Tausende von vermeidbaren Todesfällen in den kommenden Tagen zu verhindern.
“Es ist nicht mehr eine Frage, ob es eine heiße Welle geben wird, sondern wie intensiv und wie lange sie dauern wird”, sagte Marisol Yglesias Gonzalez, eine Expertin der WHO für Klimawandel und Gesundheit.
Die Statistiken zeigen, dass diese Hitzewelle allein bereits mehr als 4.500 zusätzliche Todesfälle in der Zeit vom 30. Juni bis 3. Juli verursachen könnte, mit Italien, Kroatien, Slowenien und Luxemburg in höchstem Risikobereich.
Jedes Jahr sterben über 175.000 Menschen in der europäischen Region der WHO an Hitzschlag. Ein neuester Studienbericht prognostiziert eine deutliche Zunahme dieser Zahlen, wenn keine Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ergriffen werden.
Die WHO betont, dass der Klimawandel, verursacht durch die Verbrennung von Kraftstoffen, die Häufigkeit und Intensität der Hitzewellen erhöht und schwerwiegende gesundheitliche Folgen mit sich bringt.
In Spanien sind fast zwei Drittel der Städte unter einer Gesundheitswarnung, mit 804 Zonen in höchstem Alarmzustand. Die Hitzewelle soll bis zum 3. Juli andauern. Ähnliche Warnungen wurden auch in Frankreich, Italien, Portugal und Griechenland ausgesprochen.
In Griechenland hat die Regierung eine Luftverschmutzungswarnung wegen der Brände in der Nähe von Athen ausgesprochen, während in der Türkei über 50.000 Menschen wegen eines Brandes in der Nähe von Izmir evakuiert wurden.
Auch Albanien und Serbien erleben schwierige Situationen mit vielen Branden und Rekordtemperaturen.
Die WHO empfiehlt, dass Menschen sich hydratisieren, die Ausgänge in den heißesten Stunden meiden und die Innenräume kühlen, insbesondere für sensible Gruppen wie ältere Menschen, Kinder und Menschen mit chronischen Krankheiten. Außerdem wird die Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten empfohlen, die die Körpertemperatur regulieren können.
Die WHO betont, dass der Management der Hitzewellen nicht nur ein sofortiger Reaktionsbedarf, sondern auch eine langfristige Vorbereitung erfordert. Aktuell haben nur 21 von 57 Ländern in der europäischen Region der WHO einen nationalen Plan für Hitzewellen.
Neue Richtlinien für Regierungen werden im nächsten Jahr veröffentlicht, einschließlich Strategien für die städtische Kühlung und die Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung vor Hitzschlag.