Dr. Bujar Bukoshi, eine der bekanntesten Figuren der kosovarischen Politik und Gesundheitswesen, ist am 10. Juni im Alter von 78 Jahren gestorben.
Er hinterließ seine Ehefrau, Dr. Zana Bukoshi, drei Töchter, Ora, Shota und Nita, sowie die Neffen Dardan und Taulant.
Bukoshi war einer der Gründer der parallelen Institutionen der albanischen Gemeinschaft in den 90er Jahren und einer der engsten Mitarbeiter des historischen Präsidenten Ibrahim Rugova.
Er wurde 1991 zum Ministerpräsidenten der kosovarischen Regierung im Exil ernannt und arbeitete für fast eine Dekade von Deutschland aus, um die Welt westlich von uns über die serbische Repression in Kosovo zu sensibilisieren.
Geboren 1947 in Suharekë, schloss er 1971 sein Medizinstudium an der Universität Belgrad ab, während er sich 1977 in Urologie in Prishtina und Belgrad spezialisierte. Anschließend setzte er seine Ausbildung in Deutschland mit prestigeträchtigen Stipendien wie dem DAAD und dem Senat von Berlin fort. 1985 promovierte er in der Onkologie in Berlin.
Neben seinem Beitrag als Arzt und Professor an der Fakultät für Medizin in Prishtina spielte er eine Schlüsselrolle bei der Gründung des Rates für den Schutz der Menschenrechte und Freiheiten (KMLDNJ) und der Demokratischen Liga von Kosovo (LDK), in der er zum Generalsekretär gewählt wurde.
Aufgrund seiner politischen Aktivitäten wurde er von der serbischen Regierung verfolgt und 1990 aus der Klinik in Prishtina, wo er als Chirurg arbeitete, gewaltsam entfernt. Mit der Gründung der kosovarischen Regierung im Exil organisierte Dr. Bukoshi den Netzwerk der Spenden von der Diaspora (“3-Prozent-Netzwerk”), der den parallelen System der Bildung und Gesundheit in Kosovo aufrechterhielt.
Nach dem Kosovo-Krieg nahm er an den Rambouillet-Verhandlungen teil und leitete die Union der Stiftungen für den Wiederaufbau von Kosovo (UFORK), mit der Hilfe derer Schulen, Häuser und kulturelle Projekte in dem Land wieder aufgebaut wurden. Anschließend diente er als Abgeordneter, Gesundheitsminister und stellvertretender Ministerpräsident in der kosovarischen Regierung, wobei er zu Reformen in der Gesundheit und sozialen Sicherheit beitrug.
Bukoshi wird als eine der engagiertesten Figuren der Zeit der friedlichen Widerstand und der Periode des Aufbaus des kosovarischen Staates in Erinnerung bleiben. Er war eine Brücke zwischen Medizin, Politik und der albanischen Diaspora in Europa. Sein Tod hinterlässt einen großen Leerlauf in der öffentlichen Sphäre des Landes.
