Neueste Umfragen des Eurobarometers haben erhebliche Veränderungen in den Einstellungen der Bürger des westlichen Balkans hinsichtlich der Zukunft, Integration und des Vertrauens in internationale Institutionen wie die Europäische Union und NATO aufgedeckt.
Laut der Umfrage sind die Bürger Albaniens und Kosovos die optimistischsten in der Region. Albanien hat eine deutliche Steigerung des Optimismus für die Zukunft gegenüber dem Vorjahr verzeichnet, mit einem Anstieg von 17 Prozent. Auch in Kosovo hat sich das Vertrauen in die Zukunft verbessert. Beide Länder zeigen positive Erwartungen auch in Bezug auf die Arbeitslosenquote, ein wichtiger Indikator für die Verbesserung der Lebenszufriedenheit.
Im Gegensatz dazu steht Serbien, wo die Bürger den höchsten Grad an Pessimismus und Misstrauen gegenüber der EU und NATO zeigen. 57 Prozent der befragten Serben sagen, dass sie an die Europäische Union nicht glauben, während NATO als Feind wahrgenommen wird.
Fast zwei Drittel der Serben sind unzufrieden mit der Richtung des Landes und erwarten eine Verschlechterung der Situation im kommenden Jahr.
Die Umfrage zeigt auch, dass die Hauptbeschwerden der Bürger von einem Land zum anderen variieren.
In Albanien und Kosovo ist die Preisspirale das größte Problem, gefolgt von Gesundheit, während Kriminalität am Ende der Liste steht. Im Norden Mazedoniens hingegen ist Kriminalität das Hauptanliegen.
Bosnien und Herzegowina hat die größte Steigerung des Pessimismus erlebt, mit einem Anstieg von 6 Prozent gegenüber der Vorumfrage.
In Montenegro, Albanien und Kosovo bleibt das Vertrauen in die Europäische Union hoch und entspricht dem proeuropäischen Orientierung dieser Gesellschaften. Ebenso haben diese Länder ein positives Verständnis für NATO, im Gegensatz zu Serbien, wo diese Organisation als Feind wahrgenommen wird.
Zukunftsprognosen
Während die meisten Bürger der EU und des westlichen Balkans glauben, dass ihr Leben im kommenden Jahr nicht ändern wird, dominiert in Albanien und Kosovo der Optimismus: die Mehrheit der Befragten glaubt, dass die Situation sich verbessern wird.
In Serbien und Nordmazedonien hingegen glauben viele Bürger, dass die Zukunft schwieriger werden wird.
Dieser letzte Umfragebericht des Eurobarometers bietet eine klare Spiegelung der Spannungen zwischen den Ländern des westlichen Balkans, nicht nur in Bezug auf die aktuelle Situation, sondern auch in Bezug auf die Zukunft und die geopolitischen Orientierungen der Bürger. /Top Channel