Ein Jahrzehnt nachdem bekannt wurde, dass ein ehemaliger hochrangiger Angestellter der staatlichen Waffengesellschaft Ruag verdächtigt wurde, unangemessene Vorteile genossen zu haben, hat die Bundesanwaltschaft nun die Skala der Unregelmäßigkeiten in Ruag aufgedeckt.
Die Unregelmäßigkeiten sollen mit dem Handel von Panzern, Transmissionsgeräten und Ersatzteilen in Zusammenhang stehen, wie die Website albinfo.ch berichtet. Der ehemalige Vorstand von Ruag wird verdächtigt, von diesem Handel profitiert zu haben. Seitdem hat Ruag einen Anwalt beauftragt, die Angelegenheit zu untersuchen, wie die Website srf.ch schreibt.
Die neuesten Berichte der Eidgenössischen Finanzkontrolle haben schließlich die Ausmaße der Unregelmäßigkeiten in Ruag im Februar aufgedeckt. Während einer Periode von zehn Jahren wurden mehrere Verdachtsfälle von Betrug identifiziert.
Der Bericht der Experten kostet Millionen
Die Untersuchung der sogenannten Ruag-Affäre kostet der Bundesregierung bereits mehr als 10 Millionen Schweizer Franken. Dies ergibt sich aus einer Untersuchung der SRF.
Der Vorstandsvorsitzende von Ruag, Jürg Rötheli, bestätigt zum ersten Mal, dass die Untersuchung nach zwei Jahren noch andauert und sehr teuer ist. “Es ist ein sehr zweifelhaftes Millionenbetrag”, sagt Rötheli.
Dem Bericht der SRF zufolge betragen die Schäden für Ruag aufgrund der Angelegenheit mindestens 60 Millionen Schweizer Franken. Rötheli bestreitet jedoch diese Summe und lehnt es ab, die genauen Kosten der externen Untersuchung offenzulegen.