Der Bundesrat schlägt eine Reform der deutschen Einkommensergänzungsskala (EES) vor. Ziel ist die Verbesserung der Bezahlung von weiblichen und militärischen Personalmitgliedern mit Teilzeitbeschäftigung.
In der Schweizer Armee erhalten Soldaten neben einer symbolischen Bezahlung einen Ersatz für die Einkommensverluste als finanzielle Entschädigung. Dies basiert auf den Einnahmen vor dem militärischen Dienst: Deshalb erhalten Soldaten mit niedriger Beschäftigung oft nur den minimalen Ersatz – unabhängig von ihrem Rang.
Der Bundesrat möchte die Anpassungen an der Ersatzbesoldungsskala überprüfen.
Für den FDP-Bundesrat Marcel Dobler ist dies ein “systemischer Nachteil”, der insbesondere Frauen, die eine Karriere als Unteroffizier oder Offizier anstreben, betrifft. In diesem Zusammenhang ist das Ziel, die Anteile von Frauen in der Armee auf mindestens 10 Prozent bis 2030 zu erhöhen, “nicht realistisch”, erklärt der St. Galler Politiker in seinem Antrag, wie 20minuten berichtet und albinfo.ch weitergibt.
Daher fordert Dobler die Eliminierung dieser negativen finanziellen Anreize – unabhängig von Geschlecht, einschließlich Männer in vergleichbaren Situationen. Der Bundesrat stimmt den liberalen Politikerin bei und plant, die entsprechenden Bestimmungen im Rahmen des “Plan Aktionsplan der Streitkräfte für die ‘Strategie Gleichheit 2030′” zu überprüfen und sie anzupassen, wenn nötig.
Rittmeister Klusák: “Die Armee verliert motivierte und fähige Offiziere”
Als Rittmeister Cécile Klusák befragt, erklärte sie, dass Karrieren mit begrenzter Laufzeit als Offiziere, insbesondere für Teilzeitbeschäftigte oder solche mit gemeinsamen Regelungen für die Kinderbetreuung, schnell in eine finanzielle Falle geraten können. “Das ist der Grund, warum die Armee motivierte und fähige Offiziere verliert – und da Frauen häufiger Teilzeitbeschäftigt sind, betreffen sie besonders”, erklärt die Chefredakteurin der Zeitschrift “Schweizer Soldat”.
Klusák fügt hinzu: “Dieses Problem besteht auch für Studenten, die sich entscheiden, ihre Studien sofort nach dem Gymnasium fortzusetzen – wer eine Karriere als Offizier in dieser Situation wählt, erhält eine Bezahlung, die gerade für ein Leben für etwa ein Jahr und ein halbes Jahr reicht.”
Rittmeister Klusák: “Die Armee verliert motivierte und fähige Offiziere”
Laut dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) ist der Einkommensverlust von Offizieren mit dem “Grundgesetz” der Ersatzbesoldungsskala entgegenzustehen.