Die globale Finanzmärkte sind vor einem neuen Schock nach dem Ausbruch des Konflikts im Nahen Osten gestanden, wo die Spannungen zwischen den USA, Israel und dem Iran zu einer empfindlichen Erhöhung des Ölpreises und starken Schwankungen an den wichtigsten Börsen geführt haben.
Laut Financial Times und Reuters stieg der Ölpreis Brent um mehr als 18 Prozent innerhalb der letzten zehn Tage an, um bei etwa 79 Dollar pro Barrel zu landen – dem höchsten Stand seit Januar.
Händler und Investoren sind alarmiert, da die Möglichkeit einer Unterbrechung der Ölversorgung durch die Straße von Hormuz, einer strategisch wichtigen Stelle im Persischen Golf für den Export von Energie, besteht. Während der US-Präsident Donald Trump die Angriffe auf die iranischen Atomkapazitäten als “erfolgreich” bezeichnet hat, bleibt der Reaktion der iranischen Regierung unklar – und jeder Ausbruch könnte den Ölpreis auf über 100 Dollar pro Barrel treiben, wie Oxford Economics schätzt.
Analysten warnen, dass ein erweiterter Konflikt die globale Inflation anheben und jede Entscheidung der Zentralbanken zur Senkung der Zinssätze verzögern könnte.
In einem extremen Szenario könnte ein Ausfall der iranischen Exporte oder eine direkte Beteiligung anderer Länder im Region die Ölpreise auf 130 Dollar pro Barrel treiben. Dies hätte schwerwiegende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft, insbesondere in den Ländern, die Energie importieren, wie dem Europäischen Wirtschaftsraum, der Türkei und Indien.
Trotzdem zeigten die Preise am Wochenende eine leichte Korrektur, nachdem Reuters über eine neue Runde von Sanktionen der USA gegen Iran berichtete, die die Energieexporte nicht direkt betrafen. Der Brent-Preis sank auf 77 Dollar pro Barrel, aber die Situation bleibt sehr angespannt.
In diesem Kontext beobachten die großen Ölproduzenten die Entwicklung sehr genau. Der Chef von Rosneft, Igor Sechin, erklärte, dass OPEC+ die Möglichkeit prüfe, die Ölproduktion um ein Jahr zu erhöhen, um den Markt zu stabilisieren. Dieser Schritt soll die Preise bremsen, aber wenn der Konflikt sich weiter ausweitet, könnte der Einfluss solcher Maßnahmen begrenzt sein.
Gleichzeitig stiegen die Aktien der Unternehmen im Energie- und Verteidigungssektor, während die Branchen, die stark von den hohen Ölpreisen betroffen sind, wie der Luftfahrt und die Produktion, starke Rückschläge erlebten.
Die Märkte werden sich wieder auf die Entwicklung im Nahen Osten reagieren, abhängig von den weiteren militärischen und diplomatischen Entwicklungen. Investoren bewerten derzeit den Risiko eines langfristigen Ausbruchs mit globalen Auswirkungen.