Die Schweiz wird keine kostenlose Tageszeitung mehr haben: Die TX Group wird ab Ende 2025 den gedruckten Teil der Zeitung “20 Minuten” einstellen. Bis zu 80 Vollzeitstellen werden in den Redaktions- und Verlagsabteilungen gestrichen.
Die Gründe für die Einstellung liegen in der rückläufigen Einnahme im Drucksektor, wie die Firma am Montag mitteilte. Die Redaktionsabteilungen, die derzeit in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz getrennt geführt werden, werden in eine nationale Redaktionszentrale mit Standorten in Lausanne, Bern und Zürich zusammengelegt.
Das bedeutet, dass die regionalen Redaktionsbüros in Basel, Genf, Luzern und St. Gallen bis Ende 2025 geschlossen werden. Die regionalen Nachrichten werden künftig von einem “Netzwerk von Korrespondenten” abgedeckt.
Die erste Ausgabe der Tageszeitung erschien am 13. Dezember 1999. Zu diesem Zeitpunkt war die Zeitung noch im Besitz der Medienkonzern Schibsted. Seit 2005 gehört “20 Minuten” der Tamedia und später der TX Group.
In ihren Anfangsjahren hatte die Zeitung “20 Minuten” auch Konkurrenz von anderen kostenlosen Zeitungen wie “Metropol” und “Blick am Abend”. Doch mit der Zeit blieb sie die einzige.
Die Einstellung der letzten kostenlosen Tageszeitung in der Schweiz nach mehr als 25 Jahren ist ein Symbol für die Veränderung der Medien, sagt der Redaktionsleiter der SRF, Salvador Atasoy.
Praktisch alle Verleger arbeiten daran, ihre Abonnenten von gedruckten Zeitungen zu überzeugen, auf digitale Produkte umzusteigen. Die Ära der großen nationalen gedruckten Zeitungen ist zu Ende, sagt Atasoy.
Trotzdem wird es noch immer gedruckte Zeitungen geben. Sie werden jedoch nicht mehr in der gleichen Vielfalt und Menge wie heute existieren.