Am 20. Juni fand sich in Zürich eine Gruppe von Albanern aus der Schweiz zusammen, um über Gewalt in der Familie und die Ehe in der albanischen Gemeinschaft in der Schweiz zu diskutieren. Die Diskussion wurde von der Doktorandin Bubulinë Syla aus dem Kosovo moderiert, die derzeit an der Universität Zürich studiert.
Zu den Teilnehmern der Diskussion gehörten unter anderem Arbnora Aliu, eine Dozentin für Didaktik und Heterogenität an der Fachhochschule Nordwestschweiz, Kaltërina Latifi, eine Essayistin und Literaturwissenschaftlerin, und Hamit Zeqiri, der Leiter der Migrationskompetenzstelle in Luzern.
Der Vorsitzende des KSHZ, Orhan Spahiu, eröffnete die Diskussion, während Gzim Hasanaj, ebenfalls vom KSHZ, sie moderierte. Der kosovarische Botschafter in Bern, Mentor Latifi, war auch anwesend.
Kaltërina Latifi, eine bekannte Essayistin und Literaturwissenschaftlerin, führte die Diskussion mit ihren Schriften und Essays an, die in der Schweizer Presse veröffentlicht wurden. Sie sprach über die Ungleichheit der Frau in der albanischen Gesellschaft und der Balkan, aber auch über andere identitäre Themen, wie die Integration der Albaner in der Schweiz.
Latifi verteidigte ihre bekannte Haltung, dass die albanische Kultur und die Balkankultur mit dem Männlichkeitsideal verbunden sind, das Frauen unterdrückt. Sie betonte, dass die Diskussion nicht nur über die Ungleichheit der Frau, sondern auch über die patriarchalische Gesellschaft und die Gewalt gegen Frauen sprechen sollte.
Hamit Zeqiri warnte davor, die Dinge zu vereinfachen, da die Frau in der albanischen Gesellschaft erhebliche Fortschritte gemacht hat. Er betonte, dass die Ungleichheit der Frau nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Albanien und Kosovo ein Problem ist.
Arbnora Aliu sprach über den ständigen Kampf der albanischen Frauen gegen die Gewalt in der Gesellschaft. Sie betonte, dass die Diskussion nicht nur über die Ungleichheit der Frau, sondern auch über die Notwendigkeit einer klaren Trennung von der patriarchalischen Gesellschaft sprechen sollte.
Bubulinë Syla präsentierte ihre Forschungsergebnisse über die Ehe in verschiedenen Kontexten der albanischen Gemeinschaft in der Schweiz. Sie identifizierte starke Bindungen an den Heimatland und den Ausschluss einer Ehe mit Personen außerhalb der albanischen Gemeinschaft als wichtige Faktoren für die Eheentscheidungen der Eltern. Sie betonte, dass die Ehe in der Schweiz oft mit Konflikten zwischen den Eltern und ihren Kindern verbunden ist.
Albinfo.ch war Medienpartner der Diskussion.