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Deutschland: Rüstungskonzern Rheinmetall setzt auf Expansion im Handel

Die Waffenkonzern Rheinmetall hat das Marinebau-Departement des Lürssen-Konzerns in Bremen erworben, das mehrere Werften umfasst.

Diese Übernahme ändert das Bild der Marinebauwerften in Norddeutschland erheblich: Der Waffenkonzern Rheinmetall mit Sitz in Düsseldorf stürmt in den Sektor ein und kauft das gesamte Marinebau-Departement des Lürssen-Konzerns mit Sitz in Bremen, bekannt als Naval Vessels Lürssen (NVL). Dazu gehören Blohm + Voss und Norderwerft in Hamburg, Peene-Werft in Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) und Neue Jadewerft in Wilhelmshaven. Darüber hinaus gehören auch Werften in Bulgarien, Kroatien, Ägypten und Brunei dazu.

Stille über den Kaufpreis

Die Übernahme betrifft etwa 2.100 Mitarbeiter weltweit, wie Rheinmetall am Montag mitteilte. Laut der Firma hat sie etwa 40.000 Mitarbeiter in 174 Standorten. Im vergangenen Jahr erzielte NVL Einnahmen von etwa einer Milliarde Euro. Beide Parteien haben sich darauf geeinigt, den Kaufpreis geheim zu halten.

Laut NDR hat NVL derzeit Aufträge im Wert von etwa sieben Milliarden Euro. Die Firma liefert sowohl der deutschen Marine als auch anderen Ländern. Es besteht ein weiterer Potenzial für eine Erhöhung der Produktion in der Bereich autonomer Schiffe, also Drohnen. Die Übernahme muss von den Antitrustbehörden genehmigt werden. Rheinmetall und Lürssen planen, die Vereinbarung bis zum Beginn des nächsten Jahres abzuschließen.

Rheinmetall will seinen Geschäftsbereich diversifizieren

Mit dem Kauf des Schiffbauers will Rheinmetall seinen Geschäftsbereich diversifizieren und den Sektor als weitere Geschäftsfelder untersuchen. Nach der Ankündigung dieser Pläne stieg der Aktienkurs von Rheinmetall vorübergehend auf einen “Allzeithoch” von 1.949 Euro pro Aktie. Der Konzern baut derzeit keine eigenen Schiffe, sondern macht Geschäfte mit der Marine, zum Beispiel mit Artillerie und Lasermodulen. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 ist der Aktienkurs der Firma um etwa 20-fach gestiegen. Rheinmetall ist einer der Hauptlieferanten von Waffen für die Ukraine, wobei der Bundesregierung eine Teillieferung finanziert.

Lürssen spricht von Bedrohungen als Grund für den Verkauf

Die familiengeführte Firma Lürssen begründete die Trennung von ihrem militärischen Bereich mit der zunehmenden Bedrohung. Friedrich Lürssen, Geschäftsführer von Lürssen Maritime Beteiligungen GmbH & Co KG, erklärte in einer Erklärung, dass die Firma die Konsolidierung innerhalb der Verteidigungsindustrie für notwendig und angemessen hält. Nur so können wir schnell die Verteidigungsfähigkeiten unseres Landes sicherstellen. Die familiengeführte Firma Lürssen wird sich in Zukunft ausschließlich auf den Bau von Luxusjachten konzentrieren.

Sindikate fordern Sicherheit für die Mitarbeiter

Die IG Metall Küste begrüßte die Klarheit zwischen Rheinmetall und Lürssen. Allerdings bleiben für die Mitarbeiter viele Fragen offen, sagt Daniel Friedrich, Vorsitzender der IG Metall Küste. “Beispielsweise fehlen die Konzepte der industriellen Politik und die konkreten Synergien, die Rheinmetall erwähnt.” Friedrich fordert von beiden Unternehmen Transparenz so schnell wie möglich und die Entfernung der Unsicherheit für die Mitarbeiter in den norddeutschen Werften. “Ohne Standort und Arbeitsplatzsicherheit sowie gute Tarifverträge funktioniert eine neue Struktur unter Rheinmetall nicht”, betont der Gewerkschafter.

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