Um die militärische Leistungsfähigkeit zu verbessern und sich an die Verpflichtungen der NATO zu halten, hat Deutschland beschlossen, bis 2028 den Modernisierungs- und Ausbau der eigenen Streitkräfte abzuschließen. Annette Lehnigk-Emden, Leiterin des Militärischen Erwerbungsamtes, betonte, dass alle notwendigen Ausrüstungen für die Landesverteidigung bis zu diesem Zeitpunkt gekauft und in Betrieb genommen werden müssen. Dieser Plan ist Teil der umfassenderen Strategie “Zeitenende”, die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022 eingeleitet wurde.
Die deutsche Regierung hat für diesen Zweck Hunderte Milliarden Euro bereitgestellt. Priorität werden Ausrüstungen mit hohem Wert haben, einschließlich der Luftabwehrpanzer “Skyranger” und der Modernisierung bestehender Systeme. Darüber hinaus ist die Beschaffung von 105 Leopard-2A8-Tankern geplant, die der 45. Panzerbrigade in Litauen beitreten werden, um den östlichen Flügel der NATO zu schützen. Außerdem sind die Beschaffung und Modernisierung von Luftabwehrsystemen wie Brimstone und Stinger vorgesehen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte, dass bis zu 60.000 neue Soldaten benötigt würden, um die Anforderungen der NATO zu erfüllen. Derzeit hat die Streitkraft über 180.000 Mitglieder und strebt bis 2031 eine Stärke von 203.000 an. Dennoch bleibt der ausreichende Rekrutierung ein Herausforderung, die Diskussionen über die Wiedereinführung des verpflichtenden Militärdienstes, der seit 2011 ausgesetzt ist, anregt.
Deutschland leitet auch die Initiative “European Sky Shield” an, die darauf abzielt, die Luftverteidigung Europas durch den Kauf von fortschrittlichen Systemen wie Arrow 4 und ihre Integration in bestehende Netzwerke zu stärken. Dieser Projekt wird von 15 europäischen Ländern unterstützt und soll die gemeinsame Verteidigung gegen Bedrohungen, insbesondere aus Russland, schaffen.
Dennoch stoßen die Umsetzung dieser Pläne auf Schwierigkeiten aufgrund von Haushaltskürzungen und langwierigen Verwaltungsverfahren. Im Jahr 2024 wurden 97 große Verteidigungsprojekte genehmigt, mehr als in jedem anderen Jahr, aber es gibt Bedenken, ob die Streitkraft diese Investitionen effektiv nutzen kann.