Der deutsche Botschafter in Kosovo, Jorn Rohde, hat sich scharf über die politische Situation im Land geäußert und sie als “Zirkus” beschrieben, der zum 47. Mal versagt, den Kosovo-Kongress zu konstituieren.
In einem Interview im Fernsehprogramm “FIVE” des Senders Dukagjini betonte Rohde, dass diese politische Krise direkte wirtschaftliche Auswirkungen für die Bürger des Landes hat.
“Man kann es mit einer einzigen Wort beschreiben, wie es auch die Parlamentarier heute sagen: es ist ein Zirkus, ein politischer Skandal. Leider haben wir keine internationalen Vereinbarungen unterzeichnet, keine großen Ausgaben getätigt, die Ausschreibungen sind blockiert – und das hat wirtschaftliche Auswirkungen auch für die Bevölkerung”, erklärte Rohde.
Er fügte hinzu, dass er mit allen politischen Führern getroffen habe, um ihnen bei der Überwindung der Krise zu helfen, aber betonte, dass die Mangel an Willen zu Kompromissen zwischen den Parteien der Haupthindernis sei.
“Wir sind jetzt an der 47. Versuch, den Kongress und die Regierung zu gründen. Ich habe mit allen politischen Führern gesprochen, letzte Woche und gestern, und leider sprechen sie alle schlecht übereinander. Ich denke, das ist sehr bedenklich, dass wir diese politische Krise haben”, sagte der Botschafter.
Rohde unterstrich, dass trotz Vorschlägen von beiden Seiten – die Opposition forderte den Wechsel des Kandidaten und die Regierung schlug einen geheimen Abstimmungsprozess vor – die Mangel an Kompromissen der Haupthindernis bleibt.
“Alle wissen, was sie tun müssen, das Problem ist der Kompromiss. Warum kann der Kandidat nicht gewechselt werden und warum muss es ein geheimer Abstimmungsprozess sein? Das ist nicht gut für Kosovo, dass es so weitergeht”, schloss Rohde.
