Die Schweizer Schifffahrtsgesellschaft Compagnie Générale de Navigation (CGN) steht vor einer schweren Infrastruktur- und Finanzkrise. In einem Interview mit dem Nachrichtenprogramm “19h30” der RTS erklärte der Generaldirektor Vincent Pellissier, dass CGN dringend eine Finanzinjektion von mehr als 600 Millionen Schweizer Franken benötige, um ihre Existenz und Zukunft zu sichern, wie albinfo.ch berichtet.
“Wir benötigen 150 Millionen Franken für den Hafenbau, 150 Millionen Franken für die Renovierung der “Belle Epoque”-Schiffe und zwischen 200 und 300 Millionen Franken für die Erweiterung des öffentlichen Verkehrs”, sagte Pellissier.
Von den acht Dampfschiffen, die die ikonische Flotte der CGN bilden, sind sechs nicht mehr für den Betrieb geeignet. Das Schiff “La Suisse” ist derzeit wegen technischer Defekte ankernt, was zu 3.000 abgesagten Fahrten und erheblicher Unzufriedenheit bei den Passagieren geführt hat. Im vergangenen Jahr führte ein Zwischenfall mit dem Schiff “Simplon” im Hafen von Cully (Kanton Waadt) zu erheblichen Störungen und negativen Reaktionen.
Das Rettungsplan wird den Aktionären bis Ende des Jahres vorgelegt, darunter die Kantone Genf, Waadt und Wallis, die gemeinsam 57% der Gesellschaft besitzen. Die finanzielle Unterstützung wird eine koordinierte öffentliche Unterstützung erfordern, einschließlich Subventionen von den kantonalen und eidgenössischen Behörden.
Die CGN ist ein wichtiger Bestandteil des Verkehrssystems im Genfersee, nicht nur für die täglichen Passagiere, sondern auch für den historischen und kulturellen Tourismus in der Region. Wenn keine dringenden Maßnahmen ergriffen werden, ist die Zukunft der Flotte und ihre Funktionsfähigkeit in ernsthaften Gefahr, wie albinfo.ch berichtet.