Am 20. Juni 1997, erzitterte der Fußballwelt ein Schock: Der 20-jährige Ronaldo Nazario wechselte von Barcelona zu Inter Mailand. Der italienische Club zahlte für ihn 48 Milliarden Lire, was etwa 23 Millionen Euro entspricht, ein Rekordtransfer, der damals die Welt erschütterte.
Dies war bereits die zweite Rekordablöse innerhalb von nur 12 Monaten, nachdem Barcelona im Sommer zuvor 19,5 Millionen Euro für ihn an PSV Eindhoven gezahlt hatte. Die Zeit von 1994 bis 1999 war die Blütezeit von Ronaldo.
Er erzielte in etwa ein Tor pro Spiel und viele behaupten, dass seine individuelle Qualität über jene von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi lag, obwohl seine Karriere nicht so lang anhielt wie die ihrer. Bis zu seinem Verletzungsruhestand war er ein Sensation bei Inter und gewann den Goldenen Ball, und auch nach einer leichten Formkrise suchte er weiterhin Trophäen bei Real Madrid und wurde Weltmeister mit Brasilien.
Von heute aus betrachtet, erscheint der Kompensationsbetrag, den Inter für ihn zahlte, als bescheiden, und in den letzten 25 Jahren wurde der Rekordtransfer bereits zehn Mal gebrochen. Kurz nach Ronaldos Ankunft dominierten die Italiener noch den Transfermarkt, aber bald begann sich die Balance der Macht zu ändern.
Sein Rekord wurde bereits im folgenden Sommer von einem anderen Brasilianer gebrochen. Der Mittelfeldspieler Denilson wechselte von Sao Paulo zu Betis für 25 Millionen Euro, und in den beiden folgenden Jahren brachen Inter und Lazio erneut den Rekord, indem sie Christian Vieri und Hernan Crespo verpflichteten.
Im Sommer 2000 riss Real Madrid Luis Figo von Barcelona weg und zahlte 43 Millionen Euro für ihn, und die Marke von 50 Millionen Euro wurde erstmals von Zinedine Zidane gebrochen, als er 2001 von Juventus zu Real Madrid wechselte und zu den Galaktikern von Florentino Perez gehörte.
In den folgenden Jahren wurde der Rekordtransfer immer wieder gebrochen. Im Jahr 2009 brachte Real Madrid Kaká für 65 Millionen Euro und Cristiano Ronaldo für 93 Millionen Euro, und vier Jahre später erreichte man die Marke von 100 Millionen Euro, als Gareth Bale zu Real Madrid wechselte.
Seitdem wurde der Rekordtransfer bereits zweimal gebrochen, zunächst 2016, als Paul Pogba von Juventus zu Manchester United zurückkehrte und 105 Millionen Euro kostete, und im folgenden Sommer brach Neymar den unvorstellbaren Rekord, als PSG ihm 222 Millionen Euro zahlte, etwa zehnmal so viel wie Inter für Ronaldo 23 Jahre zuvor.
