In der Grundgerichtsbarkeit in Pristina begann heute der Prozess gegen die Serbin Jelena Gjukanović, die wegen Spionage angeklagt wird.
Die Mitarbeiterin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wurde am 28. Februar an der Grenzstation Jarinje im Norden des Kosovo verhaftet und seitdem in Untersuchungshaft gehalten.
Der Sonderstaatsanwalt Bekim Kodraliu hatte bereits zuvor gegenüber Radio Free Europe bestätigt, dass Gjukanović verdächtigt werde, in Zusammenarbeit mit einem anderen Person, der ebenfalls verhört wird, Spionage betrieben zu haben.
Laut dem Strafgesetzbuch des Kosovo gilt Spionage als schwerer Verbrechen und kann im Falle einer Bestätigung der Schuld mit mindestens fünf Jahren Haft bestraft werden.
Einige kosovarische Medien haben berichtet, dass Gjukanović verdächtigt werde, mit der serbischen Sicherheits- und Intelligenzagentur (BIA) zusammenzuarbeiten, aber diese Behauptungen wurden von Radio Free Europe nicht unabhängig bestätigt.
Im vergangenen Monat wurden auch zwei weitere Serben in Kosovo und ihr kroatischer Partner in Kroatien verhaftet, weil sie verdächtigt werden, Spionage betrieben zu haben.
Laut Berichten hatte der Kroate, der in der NATO-Mission KFOR in Kosovo gedient hatte, vertrauliche Informationen an seine Partnerin in Kosovo weitergegeben, die diese dann an Mitglieder der serbischen Liste weitergegeben haben.
In den letzten Monaten haben die kosovarischen Behörden mehrere Personen, Serben und Albaner, wegen Verdachts auf Spionage im Dienst der serbischen Intelligenz verhaftet und angeklagt.
Experten bewerten, dass diese Fälle zeigen, dass Spionage ein ernsthafter Bedrohung für die Sicherheit des Kosovo bleibt.
