Der Parlamentsbeschluss des Iran, die Schließung des Hormus-Sundes zu billigen, hat die Welt in Alarmbereitschaft versetzt und warnt vor einer möglichen schwerwiegenden Energiekrise.
Obwohl der iranische Sicherheitsapparat die letzte Wort hat, reagieren bereits die Märkte, Logistikunternehmen und Regierungen weltweit, als ob eine Blockade unmittelbar bevorstehe.
Der Hormus-Sund ist eine der strategisch wichtigsten Seewege der Welt – mehr als 20 Prozent der weltweiten Ölhandelsgeschäfte passieren ihn jeden Tag. Eine Schließung würde zu einem sofortigen Energieversorgungsstopp und einer möglichen Preiserhöhung auf 120 bis 150 Dollar pro Barrel führen.
Diese Energiekrise würde die Länder treffen, die von importierter Energie abhängig sind – einschließlich der größten Wirtschaften der Europäischen Union.
Europa, trotz einer gewissen Diversifizierung, würde nicht verschont bleiben. Eine Preiserhöhung für Öl und Gas würde automatisch zu einer Preiserhöhung für Kraftstoffe, Elektrizität und industrielle Rohstoffe führen. Die Inflation, die bereits in vielen EU-Staaten eine Herausforderung darstellt, könnte sich wieder verschärfen, während Zentralbanken schwierige Entscheidungen treffen müssten – zwischen der Eindämmung der Inflation und der Vermeidung einer Rezession.
Der Seeverkehr leidet bereits unter den Folgen. Handelsschiffe meiden die iranischen Gewässer, und der Umweg über den Suezkanal und andere Routen würde zu Verzögerungen, höheren Kosten und einer neuen Logistikkrise führen. Neben den wirtschaftlichen Folgen verschärfen sich die politischen Spannungen – die USA könnten militärisch reagieren, und der Westen prüft weitere Sanktionen gegen Teheran, die die Risiken in diesem globalen Spiel weiter erhöhen würden.
Andererseits könnte diese Krise die Investitionen in alternative Energiequellen, die Stärkung der LNG-Infrastruktur und die strategische Autonomie der EU beschleunigen. Doch diese sind langfristige Lösungen. In der Kürze der Zeit steht die Welt am Rande einer Energiepanik.
Wenn dieser Beschluss umgesetzt wird, wäre es mehr als nur die Schließung des Hormus-Sunds – es wäre die Türöffner für eine der gefährlichsten wirtschaftlichen Krisen des neuen Jahrhunderts.