Britische Medien warn vor einem “Massentourismus” in Albanien, da der Zustrom von ausländischen Touristen an der Küste des Landes rasant zunimmt.
Laut einem Artikel der britischen Zeitung “Express” hat Albanien in den letzten Jahren einen echten Boom in der Tourismusbranche erlebt. Neubauten von Hotels und Plagen mit feinem Sand sind zu beliebten Zielen für Influencer in den sozialen Medien geworden. Im Jahr 2015 besuchten über drei Millionen Touristen Albanien, im Jahr 2017 waren es vier Millionen und im Jahr 2019 sechs Millionen. Nach der Pandemie stieg die Zahl der Besucher deutlich an – etwa 10 Millionen Menschen besuchten das Land im Jahr 2023, was einer Steigerung von 56 Prozent gegenüber der Vorkrisenzeit entspricht. Dies hat Albanien zum schnellsten wachsenden Touristenziel in Europa gemacht, während die albanische Regierung bis 2030 bis zu 30 Millionen ausländische Besucher prognostiziert.
Im Vergleich zu Ländern, die ebenfalls hohe Besucherzahlen verzeichnen, wie Portugal und Kroatien, schätzt die “Express” die Steigerung Albaniens als “einen höheren Level” ein. Albanien habe die drittstärkste Steigerung des Tourismus weltweit, nach Katar und Puerto Rico. Katar habe eine Steigerung von 89 Prozent der Touristen von 2019 bis 2023 erlebt, während Puerto Rico eine Steigerung von 58 Prozent gesehen hat – nur ein bisschen höher als Albaniens.
Ein weiterer Faktor, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist die Tatsache, dass auch Jared Kushner, der Schwiegersohn von Donald Trump, in den Tourismus in Albanien investiert hat. Kushner und seine Ehefrau Ivanka Trump haben kürzlich die Genehmigung für einen luxuriösen Hotel mit einem Wert von 1,4 Milliarden Dollar auf der Insel Sazan erhalten.
Der lokale Journalist Uesli Didani aus Saranda bestätigt die Probleme, die der Massentourismus mit sich bringt. “Der Massentourismus hat die Preise an der Küste erhöht, was es für die Einheimischen schwierig macht, sich die Dinge leisten zu können”, sagte Didani der britischen Zeitung. “Die Einheimischen werden aus dem Markt ausgeschlossen, ähnlich wie in anderen touristischen Zielen wie Mallorca.”
Didani fügte hinzu, dass die Einheimischen in Albanien von den Vorteilen des Tourismus nicht profitieren, sondern vielmehr von den Nachteilen betroffen sind. “Albanien war immer ein ‘geheimes Schatz’ für Touristen in Europa, mit Attraktionen wie dem blauen See, dem Dajti-Express-Bahnen, die Touristen auf den Gipfel des Berges führen, und dem Nationalpark von Butrint, der eine reiche Geschichte helenistischer und byzantinischer Zeit aufweist. Zusätzlich zu diesen Attraktionen machen die feinen Sandstrände und die Luxusresorts an der albanischen Küste, sowie die hohen Temperaturen im Sommer, das Land zu einem sehr attraktiven Ziel für Urlauber.