Einige Tage nach dem starken Erdbeben in der Bergregion von Blatten VS, sind die Felsstürze im Kleiner Nesthorn nicht aufgehört, was die Behörden und Rettungsdienste in höchster Alarmbereitschaft hält, wie SRF berichtet, übermittelt von albinfo.ch.
Die kantonalen Behörden haben noch nicht die grüne Flagge für die Rückkehr in die Gegend gezeigt. Die Rettungsdienste dürfen nicht in die betroffene Region eintreten, da der ständige Gefahr von weiteren Einstürzen besteht. Die Gegend wird 24 Stunden am Tag überwacht.
Währenddessen sinkt der Wasserstand des blockierten Sees bei Blatten allmählich, und Experten schätzen, dass derzeit kein hoher Risiko für eine große Überschwemmung besteht. Dennoch bleibt die Vorsicht maximiert.
Um den betroffenen Einwohnern des Dorfes beizustehen, hat der Gemeindepräsident Matthias Bellwald bekannt gegeben, dass bald eine Kontaktstelle für finanzielle Unterstützung und Hilfe bei der Suche nach Alternativunterkünften eingerichtet werden wird.
Dem Raphael Mayoraz, Leiter des Naturgefahrenamtes des Kantons Wallis, zufolge ist der Kegel aus den von dem Erdbeben verursachten Felsstürzen in einigen Bereichen über 100 Meter hoch und enthält etwa sechs Millionen Kubikmeter Abfall und drei Millionen Kubikmeter Schnee. Er warnte vor der Möglichkeit, dass der Schmelz des Schnees zu einer unvorhersehbaren weißen Lawine führen könnte.
Dennoch, nach aktuellen Simulationen, ist die Staumauer von Ferden in der Talsohle in der Lage, solche Fluten zu bewältigen. Im schlimmsten Fall, wenn mehrere Ereignisse gleichzeitig auftreten, könnte es notwendig sein, auch die Dörfer Gampel und Steg zu evakuieren.
Neben dem Kegel aus den Felsstürzen stellt auch die gegenüberliegende Seite des Kleiner Nesthorn eine Bedrohung dar. Dem Matthias Ebener vom Gemeindekriseeinsatzteam zufolge sind in dieser Region Materialien bis zu zehn Metern Höhe gesammelt und vollständig unkontrollierbar.
Die Wettervorhersagen für dichte Niederschläge in der Woche erhöhen das Risiko für weitere Einstürze. Die Experten betrachten die Situation als noch nicht stabil und betonen die Notwendigkeit einer weiteren Vorsicht in den kommenden Tagen.
Die Behörden bitten um Verständnis und Zusammenarbeit von der Öffentlichkeit, während sie weiterhin Bemühungen unternehmen, um das Leben und die Eigentümer der Bewohner der Gegend zu sichern, übermittelt von albinfo.ch.