Heute haben 21 Unternehmen sich freiwillig verpflichtet, die Zuckerkonzentration in Lebensmitteln und Getränken weiter zu reduzieren, wie die albinfo.ch berichtet.
Trotzdem konnte man sich nicht auf ein Ziel für die Reduzierung von Salz einigen. Anwesend bei der Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider haben die Schweizer Hauptproduzenten und Händler die “Mailand-Erklärung” von 2015 erneut unterzeichnet und sich auf neue Ziele für die schrittweise Reduzierung der Zuckerkonzentration in ihren Produkten geeinigt, wie das Bundesamt für Gesundheit und Soziales (BAG) in einer Pressemitteilung mitteilte.
Bis Ende 2028 müssen die hinzugefügten Zuckereinheiten in Quark, Frühstücksgerichten, gemischten Getränken und weichen Getränken um 10% reduziert und in Käse um 5% reduziert werden. Die Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) wird Ende 2028 prüfen, ob die heute vereinbarten Ziele erreicht wurden. Die “Mailand-Erklärung” – lanciert zehn Jahre zuvor vom BAG auf der Weltgesundheitsausstellung – hat den gewünschten Effekt erzielt, betont das BAG. Bislang ist der Zuckergehalt in Getreideprodukten um fast 40% gesunken, in Käse und weichen Getränken um etwa 13%, in Quark um 10% und in gemischten Getränken mit Milch um mehr als 14%. Neu eingeführte Produkte haben oft deutlich niedrigere Zuckerkonzentrationen als der Durchschnitt. Zudem werden immer mehr zuckerfreie Produkte auf den Regalen der Geschäfte zu finden.
Aufgrund dieser Ergebnisse unterstützt die “Mailand-Erklärung” die Reduzierung des Zuckerkonsums durch die Bevölkerung und fördert damit die öffentliche Gesundheit, so das BAG. Die Schweizer konsumieren tatsächlich doppelt so viel Zuckergewicht wie die empfohlene Menge der Weltgesundheitsorganisation (WHO), durchschnittlich etwa 100 Gramm pro Tag. Der übermäßige Zuckerkonsum kann, wie bekannt, zu Übergewicht und damit zu erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ-2-Diabetes führen. Die Kosten dieser Krankheiten belaufen sich auf über 50 Milliarden Franken pro Jahr. Allerdings gab es keine Fortschritte bei der Reduzierung des Salzgehalts: Da der hohe Konsum, unter anderem, zu hohem Blutdruck führt, der das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöht, und da die Schweizer mit 9 Gramm pro Tag und pro Atemzug deutlich mehr Salz konsumieren als die empfohlene Menge der WHO von 5 Gramm pro Tag, hat das BAG konkrete Ziele für die Reduzierung des Salzgehalts in Lebensmitteln und Getränken vorgeschlagen.
Allerdings unterstützt nur Aldi Schweiz diese Ziele. Nach den Verhandlungen im Jahr 2023 über die Reduzierung des Salzgehalts sind die Verhandlungen erneut gescheitert. Das Bundesamt für Gesundheit und Soziales (BAG) kündigt an, weiter mit der Industrie zusammenzuarbeiten, um einen dauerhaften und langfristigen Konsens zu finden, der die Ziele der Gesundheitspolitik unterstützt und wirtschaftlich umsetzbar ist.