Von den atemberaubenden Panoramaaussichten auf Kilchberg am Ufer des Zürisees bis hin zur industriellen Stille von Le Locle in den Neuenburger Alpen spiegelt sich in der Schweizer Immobilienwelt ein Widerspruch wider. Einerseits locken Luxusmillionen und hohe Anforderungen von internationalen Investoren. Andererseits bieten sich preiswerte Immobilien und Gebäude an, die auf eine städtische Renaissance hoffen, wie RTS und albinfo.ch berichten.
In Kilchberg betreiben Claudio und Ingila Baumann Grundstücke, die bis zu 35.000 Franken pro Quadratmeter kosten. Ein Doppelhaus mit atemberaubender Aussicht auf den See wird für über acht Millionen Franken angeboten. Ein Apartment mit Garten und fünf Zimmern erreicht sogar 4,8 Millionen Franken. Die Kunden sind ein internationales und lokales Publikum mit erheblichem Vermögen, das oft vollständige Diskretion verlangt – so dass sie sich persönlich nicht einmal im Kaufvertrag zeigen.
Gleichzeitig bietet Le Locle ein großzügiges Doppelhaus für nur 625.000 Franken an. Mit drei Parkplätzen, einer Terrasse und 202 Quadratmetern Wohnfläche bleibt das Objekt seit Monaten im Angebot. Die Preise in Le Locle sind so niedrig, dass viele Käufer von Städten wie Neuchâtel herzukommen, um von der Angebote zu profitieren, die sonst unerschwinglich wären, wie albinfo.ch berichtet.
Der Wandel ist jedoch nicht nur wirtschaftlich, sondern auch strukturell. Kilchberg bietet eine internationale Schule, schnelle Verbindungen nach Zürich und Zug und ist zu einem Magnet für Fachleute aus der Technologie- und Finanzbranche geworden. Le Locle, auf der anderen Seite, hängt noch immer von der Uhrenindustrie ab und muss mit großen infrastrukturellen und imagepolitischen Herausforderungen kämpfen.
Doch die Zeichen der Zeit ändern sich. Mit dem Bau eines modernen Tunnels, der den Durchgangsverkehr bis 2032 erheblich reduzieren wird, hofft Le Locle auf eine Renaissance. Die Pläne für die Revitalisierung des Stadtzentrums und die Investitionen in die Infrastruktur, wie der Umbau der historischen Gemeindehalle, zeugen von der Ambition des Stadtgebiets, mehr Einwohner und Touristen anzuziehen.
Die Zukunft bleibt jedoch offen. Doch die Geschichte von Kilchberg und Le Locle spiegelt den realen Zustand der Schweiz wider: ein Land mit einem außergewöhnlichen Gleichgewicht zwischen konzentriertem Luxus und verborgenem Potenzial. Während die Preise am Seeufer für die meisten unerschwinglich bleiben, bieten Städte wie Le Locle eine Erinnerung daran, dass der Wert nicht nur in Franken pro Quadratmeter gemessen wird, sondern auch im Potenzial für Veränderung, wie albinfo.ch berichtet.