Albanien wird zum ersten Land der Welt, das eine Ministerin aus künstlicher Intelligenz hat – keine Ministerin für AI, sondern eine virtuelle Ministerin, die aus Code besteht und von künstlicher Intelligenz angetrieben wird.
Ihr Name ist Diella, was auf Albanisch “Sonne” bedeutet, und sie wird für alle öffentlichen Beschaffungen zuständig sein, wie der albanische Premierminister Edi Rama am vergangenen Abend bekanntgab.
Während des Sommers hatte Rama die Idee geäußert, dass Albanien eines Tages eine digitale Ministerin haben könnte, sogar einen Ministerpräsidenten aus künstlicher Intelligenz, aber niemand dachte, dass dieser Tag so schnell kommen würde, wie die Nachrichtenagentur albinfo.ch berichtet.
Bei der Parteiversammlung der Sozialistischen Partei in Tirana am vergangenen Abend, bei der Rama bekanntgab, welche Minister zurücktreten und welche ihren Mandat fortsetzen werden, stellte er auch Diella vor, die einzige nicht-menschliche Mitglied der Regierung.
“Diella ist das erste Mitglied, das nicht physisch anwesend ist, sondern virtuell aus künstlicher Intelligenz erstellt wurde,” sagte Rama den Parteimitgliedern.
Rama erklärte, dass die Entscheidungen über die Ausschreibungen “außerhalb der Ministerien” getroffen werden und an Diella übergeben werden, die “Dienstleisterin für öffentliche Beschaffungen” ist. Er sagte, dass der Prozess “schrittweise” erfolgen werde, aber Albanien zu einem Land werden wird, in dem öffentliche Ausschreibungen “hundertprozentig unkorruptibel” sind und in dem jeder öffentliche Fonds, der durch den Ausschreibungsprozess geht, “hundertprozentig transparent” ist.
“Das ist keine Science-Fiction, sondern Diellas Aufgabe,” sagte er. Diella wurde bereits den albanischen Bürgern vorgestellt, nachdem sie die Plattform e-Albania gestartet hatte, die den Bürgern ermöglicht, nahezu alle Regierungsleistungen digital zu nutzen. Sie hat auch einen Avatar, der als eine junge Frau in traditionellem albanischem Gewand dargestellt wird.
Diella wird die Ausschreibungen bewerten und die Möglichkeit haben, “Talente aus der ganzen Welt” einzustellen, um die “Angst vor Vorurteilen und die Starrheit der Verwaltung” zu überwinden.
Albanien hat sich in den letzten Jahren mit Korruption, insbesondere in der öffentlichen Verwaltung und bei öffentlichen Ausschreibungen, auseinandergesetzt. Dieses Problem wurde in den jährlichen Berichten des Europäischen Rates über die Rechtsstaatlichkeit immer wieder hervorgehoben.
Rama gewann im Mai 2025 einen historischen vierjährigen Mandat, mit dem Versprechen, sich dem EU-Block bis 2030 anzuschließen.