Sonntag fanden Passagiere in einigen der größten Flughäfen Europas mit erheblichen Verspätungen und massiven Flugausfällen konfrontiert, die Folge eines kibernetischen Angriffs auf die Flugverkehrssysteme waren.
In Brüssel bestätigten die Behörden, dass etwa 50 Prozent der Flüge gestrichen wurden, um lange Wartezeiten und Chaos in den Terminals zu vermeiden. Auch Eurocontrol bat die Fluggesellschaften, den Flugverkehr in Richtung und von Brüssel bis Dienstag zu reduzieren.
Probleme wurden auch in London (Heathrow) und Berlin (Brandenburg) gemeldet, wo Reisende lange Wartezeiten in Kauf nehmen mussten. British Airways gelang es, einen Ersatzsystem zu implementieren und die Flüge normal fortzusetzen, während viele andere Fluggesellschaften weiterhin mit Schwierigkeiten kämpfen.
Der kibernetische Angriff richtete sich gegen das Software-System Muse, das für Check-in und Gepäckabgabe von vielen Fluggesellschaften verwendet wird. Die Ermittlungen laufen weiter, während Collins Aerospace, das System betreibt, noch keine Details über die Natur des Angriffs bekannt gibt.
Der Europäische Kommission sagte, sie beobachte die Situation mit Sorge und gibt bislang keine Anzeichen für eine größere Gefahr. In Irland war der Einfluss begrenzt, da einige Fluggesellschaften auf manuelles Registrieren umstellten. EasyJet und Ryanair, die Muse nicht verwenden, bestätigten, dass sie normal operieren.
Sicherheitsexperten warnen vor der Schwäche der Luftfahrtindustrie gegenüber digitalen Angriffen. Es gibt noch keine klaren Beweise über die Täter, aber es wird vermutet, dass es sich um Gruppen mit Verbindungen zu Moskau oder kriminelle Netzwerke handelt, die finanzielle Gewinne anstreben.