In einer prächtigen Konzerthalle in der Wiener Innenstadt versammelten sich die Enthusiasten der Schriftstellerkunst, um mit einer der bekanntesten Übersetzerinnen der albanischen Literatur ins Deutsche, Andrea Grill, zu diskutieren. Die Anwesenden begrüßten zunächst Anton Marku, den Vorsitzenden der Gesellschaft der albanischen Schriftsteller und Künstler in Österreich “Aleksandër Moisiu”, der auch die Organisation dieser künstlerischen Veranstaltung leitete. Während er über die geladene Gäste sprach, betonte er, dass sie Biologie, Italienisch, Spanisch und Linguistik in Salzburg, Thessaloniki und Tirana studiert hatte. Im Jahr 2003 hatte Grill ihre Doktorarbeit in Evolutionsbiologie an der Universität von Amsterdam abgeschlossen. Sie hat Essays, Gedichte und Kurzgeschichten veröffentlicht und mehrere Romane geschrieben, für die sie mehrere Preise erhalten hat. Anschließend wurde über ihre Kontakte mit Albanien gesprochen, die bis in die frühen 90er Jahre zurückreichen. Ebenso wurde der Prozess des Übersetzens literarischer Texte diskutiert, der sehr komplex ist und eine tiefgreifende Kenntnis beider Sprachen erfordert, aber auch die Verwendung von Nuancen und Varietäten der Sprache ermöglicht, die den Originaltext nicht verlieren, sondern vielmehr bereichern.
Andreas Grill Roman “Qaj dhe qesh” (Weinen und Lachen), der von Majlinda Cullhaj ins Albanische übersetzt wurde, erhielt besondere Aufmerksamkeit der Zuhörer, und Fragmente davon wurden von der Dichterin Gabriela Mujaj vorgelesen.
In der zweiten Hälfte der Veranstaltung wurde über die Definition der Literatur, ihre Rolle in der Gesellschaft, biografische Elemente in literarischen Texten und das Leben zwischen vielen Sprachen diskutiert. Andrea Grill betonte, dass sie in der Poesie sich besser ausdrücken kann als in anderen Genres. Sie schreibt mit Leidenschaft und übersetzt mit Passion. Da sie auch Gedichte von albanischen Autoren übersetzt hat, las sie gemeinsam mit Gabriela Mujaj einige ausgewählte Gedichte von Luljeta Leshanaku in der jeweiligen Muttersprache vor.
In der dritten Hälfte der Veranstaltung hatten die Zuhörer die Gelegenheit, Fragen zu stellen, die hauptsächlich mit der Qualität der Übersetzung albanischer Literatur in andere Sprachen und der ständigen Notwendigkeit zusammenhingen, albanische Literatur außerhalb der Balkanregion bekannt zu machen.
Am Ende der Veranstaltung informierte die Gesellschaft “Aleksandër Moisiu” die Anwesenden, dass ihre nächste Veranstaltung am 21. November 2025 stattfinden wird, bei der der Schriftsteller Primo Shllaku aus Shkodra und die Dichterin Vlora Ademi aus Pristina als Gäste geladen sind. Die Zuhörer wurden auch eingeladen, den Wiener Buchmesse “Panairi i Librit – Vjena 2025” (13.-16.11.2025) zu besuchen, bei dem mit der Unterstützung der international renommierten Organisation Traduki auch zwei albanische Autoren teilnehmen werden: die Schriftstellerin und Übersetzerin Ana Kove aus Albanien und die Schriftstellerin und Journalistin Lindita Arapi, die in Deutschland lebt. Andrea Grill wird den Panel mit Ana Kove leiten.
Für die konzeptionelle Gestaltung dieser künstlerischen Veranstaltung war der Vorsitzende der Gesellschaft, Besim Xhelili, verantwortlich, während die Pianistin Vlora Melchard für die musikalischen Elemente sorgte.
Die Gesellschaft der albanischen Schriftsteller und Künstler in Österreich “Aleksandër Moisiu” wurde 2011 gegründet. Sie ist die erste Adresse für albanische Künstler in Österreich und ein wichtiger Referenzpunkt für die albanische Literatur in diesem Land. Durch ihre seriose und qualitativ hochwertige Arbeit bei der Organisation von etwa 80 literarischen Veranstaltungen und Buchpräsentationen hat sie effektiv mit den nationalen Institutionen wie den Ministerien für Kultur, Bildung und Diaspora, den Botschaften Albaniens und Kosovos in Wien, den verschiedenen Vereinen und Einzelpersonen kommuniziert. Sie hat auch bedeutende Zusammenarbeit mit den österreichischen Organisationen, insbesondere mit dem PEN-Klub Österreichs und der Gesellschaft der österreichischen Schriftsteller.
Der Text wurde von Anton Marku erstellt.