US-Präsident Donald Trump hat Afganistan gewarnt, dass “schlechte Dinge” passieren werden, wenn es nicht die US-Basis in Bagram zurückgibt.
Die Taliban-Führer in Afganistan haben in der Vergangenheit nicht zugegeben, die Basis aufzugeben.
Zwei Tage zuvor hatte Trump bekannt gegeben, dass die USA die große Luftwaffenbasis im Norden von Kabul zurückerobern wollen, die bis zum unerwarteten Rückzug der amerikanischen Armee im Jahr 2021 unter US- Kontrolle stand.
Trump hat die Lage der Basis in der Nähe Chinas als Hauptgrund für ihre Rückeroberung genannt.
” Wenn Afganistan die Luftwaffenbasis in Bagram nicht zurückgibt, die von den USA gebaut wurde, werden schlechte Dinge passieren”, sagte Trump am 20. September in einem Beitrag auf den sozialen Medien.
Später erklärte er bei einem Treffen mit Journalisten in der White House, dass er den Kurs nicht ändern werde, aber keine weiteren Details gab.
” Wir sprechen jetzt mit Afganistan, und wir möchten sie [die Basis] wiederhaben, und wir möchten sie schnell, sofort. Und wenn sie es nicht tun, werden Sie selbst sehen, was passiert”, sagte er den Journalisten.
Die Taliban, die von Chaos, Naturkatastrophen, Armut und Terroranschlägen heimgesucht werden, haben versucht, ihre Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft zu verbessern, und Russland bleibt der einzige Staat, der bislang diplomatische Beziehungen mit ihnen aufgenommen hat.
Zwei Tage zuvor in London hatte Trump angegeben, dass die Taliban mit Washington über unbestimmte Angelegenheiten verhandelten.
” Wir versuchen, sie [die Taliban-Führer] wiederzubekommen, weil sie [die Taliban] etwas von uns brauchen”, sagte Trump bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem britischen Premierminister Keir Starmer.
” Einer der Gründe, warum wir sie [die Basis] wiederhaben wollen, ist, dass sie [die Basis] nur eine Stunde von dem Ort entfernt ist, an dem China seine Atomwaffen herstellt. Also, viele Dinge passieren”, fügte Trump hinzu.
Die Luftwaffenbasis in Bagram
Die Luftwaffenbasis in Bagram ist ein militärischer Flughafen und liegt etwa 40 Kilometer nördlich von Kabul. Sie wurde in den 50er Jahren von der Sowjetunion gebaut und diente als Hauptquartier für die Operationen der USA und der NATO in Afganistan von 2001 bis zum Rückzug der amerikanischen Truppen im August 2021.
Die westlichen Länder haben gesagt, dass Afganistan zuerst die Menschenrechte verbessern muss, insbesondere in Bezug auf die Behandlung von Frauen und Mädchen.
Laut dem Wall Street Journal, das eigene Quellen zitierte, haben amerikanische und Taliban-Beamte über die Möglichkeit gesprochen, dass die US-Armee die Basis in Bagram als “Piknische” für ihre Anti-Terror-Missionen nutzen könnte.
Experten sagen, dass, selbst wenn die Taliban die US-Armee in Bagram erlauben, die Basis von den Terrorgruppen Al-Qaeda und dem Islamischen Staat bedroht werden würde, die noch immer in Afganistan aktiv sind.
Bagram, obwohl von den Sowjets gebaut, wurde von der US-Armee modernisiert und erweitert. Sie war die größte amerikanische Basis in Afganistan und diente als Hauptquartier während der 20-jährigen Besatzung.
Die Basis wurde der afganischen Regierung im Juli 2021 übergeben, einige Wochen vor dem chaotischen Rückzug der amerikanischen Truppen und der Machtübernahme der Taliban.
Washington hat seit der Rückkehr der Taliban in die Macht einen minimalen öffentlichen Engagement mit Afganistan aufrechterhalten, hauptsächlich in Form von Verhandlungen über Geiseln.
Afganistan bleibt ein isolierter Staat auf der internationalen Bühne und kämpft mit vielen Schwierigkeiten, um ausländische wirtschaftliche Unterstützung und private Investitionen zu gewinnen.
Die Taliban-Beamten haben die Forderung von Trump nach einer möglichen Rückkehr der USA in Bagram abgelehnt, aber die Möglichkeit für Verhandlungen im Hinblick auf die Verbesserung der Beziehungen offen gelassen.
” Ohne eine militärische Präsenz der USA in Afganistan müssen beide Länder miteinander sprechen und politische und wirtschaftliche Beziehungen auf der Grundlage gegenseitigen Respekts und gemeinsamer Interessen aufbauen”, sagte Zakir Jalaly, ein Beamter des afganischen Außenministeriums, in den sozialen Medien.
