Historiker aus Kosovo, Jusuf Boxhovi, betonte, dass die Spezialgerichte für Kosovo am Internationalen Gerichtshof in Den Haag unerlässlich sind, um die während des Krieges begangenen Verbrechen aufzuklären.
In einem Live-Interview für die Sendung “Off the Record” bei A2 CNN erklärte Boxhovi, dass in fast allen Staaten des ehemaligen Jugoslawien Spezialgerichte für Kriegsverbrechen eingerichtet wurden, auch wenn einige Urteile möglicherweise nur Fiktion waren.
Darüber hinaus sagte er, dass in der Zeit, in der die NATO in Kosovo einmarschierte, bis ein Jahr später, mehr als 600 Menschen getötet wurden, deren Todesumstände und Täter noch nicht aufgeklärt sind.
“Das Internationale Gerichtshof und die Spezialgerichte sind nicht vom Himmel gefallen”, sagte Boxhovi. “Sie sind das Ergebnis eines Schlusses, dass alle Teile des ehemaligen Jugoslawien ihre eigenen Gerichte gründen müssen, um Kriegsverbrechen aufzuklären. In Kosovo wurden in der Zeit, in der die NATO einmarschierte, bis ein Jahr später, mehr als 600 Menschen getötet. 106 Aktivisten der LDK, 116 Mitglieder der UÇK, darunter einige Kommandanten, und 400 Mitglieder verschiedener Minderheiten wurden getötet. Viele von ihnen wissen nicht, warum und wer sie getötet hat. Es sind bereits einige Jahre vergangen und Kosovo hat diese Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.”
Serbien, Kroatien und alle anderen haben es bereits getan, unabhängig davon, ob es sich um ein Gericht oder um eine Fiktion handelte. Deshalb ist es an der Zeit, dass die Europäer handeln. Der Internationale Gerichtshof wird immer mehr als ein Mittel der politischen Kräfte betrachtet”, sagte der Historiker.
Boxhovi betonte, dass die Aufklärung der Kriegsverbrechen in Kosovo von entscheidender Bedeutung ist, um die Wahrheit über die Vergangenheit zu enthüllen und die Opfer und ihre Familien Gerechtigkeit zu verschaffen.
