Ein Schweizer Zeitungsartikel der NZZ vom 12. September, Seite 13, hat eine interessante Erkenntnis vorgelegt: In Zürich sprechen mehr Albaner als Französischsprachige.
Ein öffentlich gemachtes Statement des bekannten Schweizer Anwalts und Publizisten Charles Poncet hat starke Reaktionen ausgelöst. Er referierte dabei auf einen Artikel der NZZ vom 12. September, in dem es hieß, dass in Zürich mehr Albanisch als Französisch gesprochen wird. Poncet schrieb: „Wenn wir Ihnen sagen, dass alles in diesem Land auf dem besten Weg ist…“
Dieses Statement, das von Vergleichen zwischen Albanern und einer „ansteckenden Krankheit“ begleitet wurde, wurde weitgehend als rassistisch und dehumanisierend bezeichnet.
Ein Bild des Schweizer Parlamentsmitglieds Kuvendi i Shqiptarëve të Zvicrës folgt.
Reaktion des Kuvendi der Albaner in der Schweiz
Der Kuvendi der Albaner in der Schweiz hat diese Erklärung scharf verurteilt und sie als „eine niedrige und unangemessene Bemerkung“ bezeichnet. In einer öffentlichen Erklärung kündigte der Kuvendi an, dass er mit einem offiziellen Schreiben auf den Urheber der Erklärung reagieren werde.
Trotzdem betont der Kuvendi, dass diese Erklärung nicht alle Kriterien des Artikels 261bis des Schweizer Strafgesetzbuches erfüllt, der die Anstiftung zu rassistischer Hassrede und Diskriminierung verbietet.
Ein Bild der Abgeordneten der Albaner in Genf folgt.
Reaktion der Abgeordneten der Albaner in Genf
Arbër Jahija, Abgeordneter im Grossen Rat des Kantons Genf, sagte: „Die Kommentare des Anwalts Charles Poncet und anderer, die Hass gegen unsere Gemeinschaft verbreiten, sind unangemessen. Wir sind eine der integriertesten Gemeinschaften in der Schweiz, und wir sollten nicht mit anderen Dingen als mit unserer Arbeit und unserem Engagement für die Gesellschaft in Verbindung gebracht werden.“
Er fügte hinzu, dass er als Politiker noch mehr tun werde, um die Gemeinschaft der Albaner in der Schweiz zu fördern, und dass die Angriffe auf sie von „Angst und Eifersucht“ ausgehen, die einige politische Gruppen gegen den Erfolg der Albaner in der Schweiz haben.
Ein Bild des Abgeordneten Leonard Ferati folgt.
Leonard Ferati, Abgeordneter im Grossen Rat des Kantons Genf, sagte: „Charles Poncet ist ein Mitglied und ehemaliger Abgeordneter der UDC, einer extrem rechten Partei, die sich durch ihren Diskurs gegen Migranten und Albaner auszeichnet. Die Vergleiche zwischen Albanern und einer ansteckenden Krankheit sind nicht nur provokativ, sondern auch eine Form von Dehumanisierung, die alle Normen des Respekts und der Zusammenarbeit verletzt.“
Ferati betonte, dass die Albaner in der Schweiz Schweizer Bürger sind, die in allen Bereichen der öffentlichen Sphäre beitragen, und dass die Entscheidung, Französisch in den Primarschulen abzuschaffen, eine kantonale politische Angelegenheit ist, die nichts mit der Gemeinschaft der Albaner zu tun hat. Er kündigte an, dass er sich mit Rechtsberatern beraten werde, um zu prüfen, ob die Erklärungen von Poncet unter den Bestimmungen des Artikels 261bis des Schweizer Strafgesetzbuches fallen.
Ein Bild mit dem Titel „Ein Debatt über die Sprache hinaus“ folgt.
Ein Debatt über die Sprache hinaus
Die Reaktionen der Gemeinschaft der Albaner und ihrer politischen Vertreter werfen die anhaltenden Spannungen über die Präsenz der Albaner in der Schweiz in den Vordergrund. Mit über 300.000 Albanern, die in der Schweiz leben und beitragen, ist diese Gemeinschaft ein wichtiger Teil der helvetischen Gesellschaft.
In diesem Kontext sind die Vergleiche zwischen Albanern und einer „ansteckenden Krankheit“ nicht nur eine Beleidigung, sondern auch eine Versuchung, die Gemeinschaft der Albaner zu stigmatisieren und Hass gegen sie zu schüren. Wie der Abgeordnete Ferati sagte: „Dies ist nicht nur ein niedriger Kommentar, sondern auch ein großer Risiko für die Gesellschaft, da er unnötige Feindseligkeiten gegen gleichberechtigte Bürger dieses Landes schafft.“
Die offene Debatte, die von den Erklärungen von Charles Poncet ausgelöst wurde, ist nicht nur ein provokativer Vorfall, sondern auch ein Test für die Schweizer Demokratie und ihre Fähigkeit, die Werte der Gleichheit und des Respekts zwischen den Gemeinschaften zu schützen. Die Albaner in der Schweiz, durch ihre Institutionen, Vereine und politischen Vertreter, zeigen, dass sie nicht schweigen werden, wenn sie beleidigt oder diskriminiert werden, sondern dass sie weiterhin einen positiven Bild präsentieren und zur Entwicklung der Schweizer Gesellschaft beitragen werden.